Herstellung
Am Anfang der Herstellung, die unter der Leitung von Destillateur Rafael Vieira vonstatten geht, steht die Beschaffung der Rohstoffe, was im Fall der Botanicals maßgeblich über in Hamburg ansässige Händler geschieht. Dabei wird im großen Stil auf Zutaten in Bio-Qualität gesetzt. Hervorzuheben sind die frischen Bio-Zitronen, die ihren Ursprung an der Algarve haben, sowie die Lack-Zistrose, ein im Mittelmeerraum sowie an der portugiesischen Atlantikküste vorkommendes Gewächs, in dessen Blättern und Zweigen ein als Labdanum bezeichnetes Harz steckt. Der Neutralalkohol, ein Rübenalkohol, stammt aus Frankreich und Tschechien. Im Hinblick auf das Wasser kann man auf das als besonders weich geltende aus der Lüneburger Heide zurückgreifen.
Primär werden den Botanicals per Mazeration ihre Aromen entlockt. Im Fall des originalen Gin Sul, eines Distilled Dry Gins, durchläuft das Gros der Botanicals gemeinsam eine Mazeration über 36 Stunden, während die Zitrusschalen separat länger mazerieren dürfen. Bei Limited Editions hingegen werden Schlüsselzutaten einzeln oder in korrespondierenden Gruppen verarbeitet. Die 500 Liter fassenden Mazerationstanks, die heute zum Einsatz kommen, stammen von Jägermeister.
Für die Destillation stehen die ursprünglich Kupferbrennblase mit 100 Litern Fassungsvermögen und eine neuere Kupferbrennblase mit 300 Litern Fassungsvermögen zur Verfügung. An beide grenzen zwar Verstärkerkolonnen mit vier zuschaltbaren Böden an, die allerdings nur in Einzelfällen auch Verwendung finden. Außerdem werden Geistkörbe genutzt, sodass die Alkoholdämpfe zusätzlich Aromen aufnehmen können.
Nach einer Ruhephase in Edelstahltanks werden die Gins mit einem leicht erhöhten Alkoholgehalt von mindestens 43 Prozent in die zum Markenzeichen gewordenen Tonflaschen abgefüllt. Auf die Hinzugabe von Zucker oder gar Aromen wird verzichtet. Genauso keine Kältefiltration.