Bar Convent Berlin 2019: Die Neuheiten im Rückblick

Rum

Das vielfältige Spirituosensegment Rum ist immer für die ein oder andere Neuheit gut. Auch beim Bar Convent Berlin 2019 konnten Besucher außergewöhnlich viele Neueinführungen aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt entdecken. Einer dieser Neulinge ist der Copalli Rum direkt aus dem Urwald im Süden von Belize. Der neuerdings über den deutschen Distributor Cranehouse importierte Rum wird von einem jungen Destillateur ausschließlich aus lokalen Rohstoffen wie dem Saft der auf eigenem Farmland gewachsenen Zuckerrohrs und eigens aufgefangenem Regenwasser gewonnen. Geführt werden zwei Varianten: zum einen der Copalli White Rum, gebrannt sowohl in Pot Stills als auch in Column Stills und geruht in Edelstahltanks; zum anderen der Copalli Barrel Rested Rum, gebrannt ausschließlich in Pot Stills und gereift rund sechs Monate in Ex-Bourbonfässern. Betontermaßen soll auf jegliche Zusätze einschließlich Zucker verzichtet werden. Derzeit strebt die Marke die europäische Bio-Zertifizierung an.

Copalli Rum
Bild: Spirituosen-Journal.de

Der Aussteller Cranehouse hatte zudem die nun auch ihren Weg nach Deutschland findende Range von Dead Man’s Fingers dabei. Seinen Ursprung hat das für Spirituosen auf Rum-Basis stehende Brand in dem Fischrestaurant „The Rum & Crab Shack“ in der südenglischen Grafschaft Cornwall. Die Inhaber entwickelten die Rezeptur für einen Dead Man’s Fingers Cornish „Spiced Rum“ auf der Basis fassgereifter Rums aus der Karibik. Inzwischen umfasst das Aufgebot auch einen „Coconut Rum“ und einen „Hemp Rum“.

Dead Man's Fingers
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Auch die Penninger Hausbrennerei im bayerischen Hauzenberg macht nun einen Spiced Graphit. Destillateurmeister Stefan Penninger nutzte den Bar Convent Berlin für die Premiere seiner neuesten Spirituose, die auf dem Penninger Graphit Rum mit einem Blend aus fassgereiften Destillaten aus Brennereien aus Barbados, Guayana, Trinidad, Jamaika, Panama und der Dominikanischen Republik basiert. Hinzukommt eine im Detail geheime Auswahl aus karibischen Gewürzen und bayerischen Kräutern.

Penninger Spiced Graphit
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Wie genau vor einem Jahr nutzte das kubanische Brand Havana Club auch dieses Mal die Fachmesse für die Enthüllung zweier neuer Rums der Havana Club Professional Edition Range. Die das Konzept „von Bartendern für Bartender“ verfolgende Reihe wird um die Editionen ‚C‘ und ‚D‘ erweitert, für deren Entwicklung die international renommierten Bartender Carina Soto Velasquez und Alex Kratena gewonnen werden konnten. Die unter dem wachsamen Blick von Asbel Morales, Maestro Ronero bei Havana Club, entstandene Professional Edition C vereint unter dem Titel „Rich and Raw Gold Rum“ sehr junge mit bis zu zwölf Jahre in Ex-Bourbonfässern gereifte Rums. Abgefüllt wird mit einem hohen Alkoholvolumen. Dagegen handelt es sich bei der Professional Edition D, entstanden mit den Havana Club Maestro Roneros Juan Carlos González und Salome Alemán, um einen Rum, der unter dem Titel „Fresh Aromatic White“ frische Zuckerrohrdestillate mit jungen Aguardiente bis maximal dreijähriger Reifung in Ex-Bourbonfässern kombiniert. In welcher Größenordnung die beiden neuen Rums für die deutsche Barszene angeboten werden, ist nicht bekannt.

Havana Club Professional Edition Range
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Im „House of Rum“ hatte der Distributor Kirsch Spirituosen unter anderem eine Sonderedition von Clairin aus Haiti dabei. Den Clairin Ansyen Le Rocher 21 Months, einen Single Cask Rhum, durfte Dominik Scheu, Bartender aus dem „Spirits“ in Köln, als Belohnung für seinen Sieg bei der deutschen Clairin Competition 2018 vor Ort in Port-au-Prince auf Haiti mitgestalten. Als Basis wählte er den aus der Gemeinde Pignon stammenden Clairin Le Rocher Rhum, der aus Zuckerrohrsirup mittels natürlicher Hefe fermentiert und in Brennblasen destilliert wird. Auf Wunsch des Barprofis verbrachte der Rhum rund 21 Monate in einem Ex-Bourbonfass. Insgesamt entstanden nur wenige hundert Flaschen.

Clairin
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Ferner brachte Aussteller Kirsch Spirituosen auch ein Hampden Single Cask als exklusive „Made for Berlin Bar Convent“-Edition mit. Die Einzelfassabfüllung, der ein hoher Esteranteil zugeschrieben wird, wurde von der jamaikanischen Hampden Distillery aus Zuckerrohrmelasse in Kupferbrennblasen destilliert. Anders als die im vergangenen Jahr vorgestellten Qualitäten der Core Range verbrachte dieser Heavy Pot Still Rum anschließend acht Jahre in einem einzelnen Ex-Bourbonfass. Abgefüllt wurden 270 Flaschen bei einer Fassstärke von 59,5 Prozent und betontermaßen ohne Zuckerzugabe.

Hampden Single Cask
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Am Stand der Lantenhammer Destillerie warteten die neuesten Abfüllungen des Rumult Bavarian Rums. Zunächst stellte die Brennerei, die unweit des Schliersees in Bayern den Virgin Sugar Cane Honey aus Mauritius brennt, die neueste und erneut überarbeitete Auflage ihrer Rumult Signature Cask Selection vor. Das Aushängeschild der Marke Rumult reift in Ex-Bourbon-, Ex-Cognac-, Ex-Madeira- und Ex-Sherryfässern. Neu hinzustößt eine Serie, die Rumult Special Cask Selection, deren Auftakt die Rumult Special Cask Selection Cuba ist. Dabei handelt es sich um eine auf 4.500 Flaschen limitierte Sonderedition, für die kubanischer Melasse-Rum in Ex-Rumult-Rum-, Ex-Whisky-, Ex-Silvaner- und Ex-Sherryfässern reifen durfte.

Rumult Bavarian Rum
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Die The Island Rum Company relauncht ihren Black Tears Spiced. Die vor wenigen Jahren noch relativ populäre Spirituose auf der Basis kubanischen Rums von Vigia verschwand urplötzlich vom Markt. Nun wagt man mit einem kompletten Relaunch des Liquids und des Flaschendesigns einen zweiten Versuch. Auf die Basis, einen rund fünf Jahre gereiften Rum einer nicht genannten Brennerei auf Kuba, treffen Gewürze wie die kubanische Pfeffersorte Ají Dulce sowie Kaffee und Kakao. Explizit ist die Rede von einer nur geringen Süße.

Black Tears Spiced
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