Am gestrigen Sonntag endete die dreitägige Finest Spirits 2016. Die Besuchermesse begrüßte interessierte Neulinge und erfahrene Genießer inzwischen zum elften Mal im MVG Museum im Münchner Stadtteil Ramersdorf-Perlach. Zahlreiche Aussteller, darunter international agierende Importeure genauso wie kleine Produzenten, füllten die Hallen und präsentierten ihre Markenwelten. Wie gewohnt wurde die Finest Spirits auch in diesem Jahr wieder zur Bühne für Neuheiten. Wir waren vor Ort und haben uns einige Neuheiten genauer angesehen.
A Wee Taste of Scotland / Prometheus / NB Gin
Der sich Schottland verschriebene Importeur A Wee Taste of Scotland nutzte die Finest Spirits 2016 zur Premiere des Prometheus 27 Jahre, eines 27-jährigen Single Malt Scotch Whiskys der Glasgow Distillery Company. Die weltweit auf 1500 Exemplare limitierte Abfüllung entstammt einer nicht genannten Brennerei in der Speyside und ruhte in First-Fill-Sherryfässern, ehe dem Bottling mit einer Alkoholstärke von 47 Prozent. Preislich werden 649 Euro für die 0,7-l-Flasche inklusive Präsentbox fällig. Eine Verkostung vor Ort bestätigte das in einer Ankündigung versprochene, noch komplexere Geschmacksprofil im Vergleich zu dem nur knapp ein Jahr jüngeren Prometheus von letztem Jahr. Für die kommenden Jahre sind drei weitere Abfüllungen angekündigt, jede circa ein Jahr älter als die vorherige, mit dem Prometheus 30 Jahre als Finale.
Nebenbei hatte A Wee Taste of Scotland den schottischen NB Gin in einer Ausführung mit einer Alkoholstärke von 57 Prozent dabei, welcher seinen Weg wohl in Kürze in den deutschen Fachhandel finden wird. Zudem plant die Marke ein Redesign nicht nur des London Dry Gins, sondern auch ihres NB London Dry Citrus Vodkas.
Irish Whiskeys / Coomara / Shortcross
Am Stand vom Importeur Irish Whiskeys konnte der hierzulande neue Coomara Irish Poitin entdeckt und verkostet werden. Coomara Irish Spirits stellt die Traditionsspirituose in einer kleinen Brennblase aus Getreide und Zuckerrüben mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent her. Circa 25 Euro kostet die ab sofort in Deutschland verfügbare 0,7-l-Flasche von Coomara Irish Poitin.
Ganz frisch aus Irland stand der Shortcross Gin aus. Die Rademon Estate Distillery zeichnet für die Herstellung verantwortlich. Das Sortiment umfasst einen Gin mit 46 Prozent und einen in französischen Eichenfässern gereiften Gin mit 44 Prozent. Den klassischen Shortcross Gin gibt es ab sofort im deutschen Fachhandel für einen Preis von circa 47 Euro je 0,7-l-Flasche.
JWhisky / Hibiki Japanese Harmony Master’s Select
Der Japan-Spezialist JWhisky importiert die neue limitierte Sonderedition Hibiki Japanese Harmony Master’s Select nach Deutschland. Dieser Blended Whisky der Brennereien Yamazaki, Hakushu und Chita besitzt im Vergleich zum herkömmlichen Hibiki Japanese Harmony einen starken Einfluss der Sherry Casks von Yamazaki. Der Alkoholgehalt liegt bei 43 Prozent. In erster Linie ist die Limited Edition dem Duty Free vorbehalten. Der Preis für die 0,7-l-Flasche beträgt knapp 70 Euro.
Weinwelt / Padre Azul
Seit dem Sommer 2015 vertreibt Weinwelt den Tequila von Padre Azul in Deutschland. Die Range der modernen Marke besteht aus den drei als „Super Premium“ betitelten Qualitäten Blanco, Reposado und Anejo – allesamt zu 100 Prozent aus der blauen Agave gewonnen und mit einem Alkoholvolumen von 38 Prozent abgefüllt. Während der Padre Azul Blanco ohne eine Reifung auskommt, ruhen Padre Azul Reposado und Padre Azul Anejo für mindestens zwei Monate respektive über ein Jahr in europäischen Eichenholzfässern. Besonderes Merkmal von Padre Azul ist auch die aufwendig gestaltete Flasche. Die empfohlenen Preise für die 0,7-l-Flasche liegen bei 79 Euro, 85 Euro und 99 Euro. Die Verfügbarkeit ist hierzulande auf den gut sortierten Fachhandel beschränkt.
Philipp Windgassen Spirits / Ekte Rum Collector’s Edition
Die neue Ekte Rum Collector’s Edition befindet sich seit kurzer Zeit im Portfolio des Vertriebs Philipp Windgassen Spirits. Das sechsteilige Sortiment umfasst von Ekte unabhängig abgefüllte und streng limitierte Single Cask Rums verschiedener Brennereien und Regionen. Lediglich wenige Hundert Flaschen entstanden je Fass, naturbelassen und mit hoher Fassstärke. Preislich beginnt die nur im gut sortierten Fachhandel verfügbare Collection bei circa 100 Euro für die 0,5-l-Flasche, aufsteigend mit dem Alter des Rums.
Bremer Spirituosen Contor / Rock Oyster Cask Strength Limited Edition No. 1
Wie das Bremer Spirituosen Contor bereits ankündigte, gibt es ab sofort eine limitierte Cask Strength Edition des Rock Oyster. Der unabhängige schottische Abfüller Douglas Laing steckt hinter dem Blended Malt Whisky, der eine Auswahl maritimer Malt Whiskys der Inseln Jura, Islay, Arran und Orknay in sich vereint. Im Gegensatz zu dem im Januar 2015 aufgelegten Rock Oyster mit einem Alkoholgehalt von 46,8 Prozent, wurde die Rock Oyster Cask Strength Limited Edition No. 1 mit einer Fassstärke von 57,4 Prozent abgefüllt. Wie für Douglas Laing üblich wurde auf eine Kältefiltration und die Zugabe von Farbstoff verzichtet. Die begrenzt verfügbare 0,7-l-Flasche inklusive Geschenkhülle wechselt ab sofort im ausgewählten Fachhandel für eine unverbindliche Preisempfehlung von 59,99 Euro den Besitzer.
Wood n Wodka
Die junge Marke Wood n Wodka war mit einem Stand auf der Finest Spirits 2016 vertreten. Gründer Robert Köcke persönlich präsentierte seine jahrelang entwickelte Kreation: einen mit ausgewählten Hölzern geräucherten – nicht fassgereiften oder mit Aromastoffen angereicherten – Wodka, der händisch in Berlin entsteht. Auf die vierfache Filterung mit Baumwolle, Hanf und Zellulose folgt die Flaschenabfüllung mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent. Der neu am Markt befindliche Wood n Wodka ist für circa 42 Euro je 0,5-l-Flasche erhältlich.
Windspiel Barrel Aged Potato Vodka
Die Macher des Windspiel Gins hatten ihren neuen Windspiel Barrel Aged Potato Vodka dabei. Die Neuheit aus der Vulkaneifel befindet sich aktuell noch in einer frühen Version. Derzeit noch aus Jahrgangskartoffeln vom Weilerhof gewonnen, soll in naher Zukunft eine andere, selbst angebaute und geschmacklich intensivere Kartoffelsorte Verwendung finden. Außerdem wird das Flaschendesign noch einen Feinschliff erhalten. Erste Exemplare werden in Kürze in Form von 0,5-l-Flaschen den Handel erreichen. Eine unverbindliche Preisempfehlung kennen wir derzeit noch nicht.
Brown-Forman / Jack Daniel’s No. 27 Gold
Im Spätsommer 2015 wurde der Jack Daniel’s No. 27 Gold gelauncht. Der Vertrieb Brown-Forman hatte den im High-End-Segment angesiedelten Tennessee Whiskey im Gepäck. Die limitierte Abfüllung basiert auf dem klassischen Jack Daniel’s Old No. 7, erfährt jedoch eine zusätzliche Reifung in Ahornfässern und eine weitere Filterung durch die Holzkohle des Zuckerahorns, um schließlich mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent in die Flasche zu kommen. Erhältlich ist der Jack Daniel’s No. 27 Gold im gut sortierten Fachhandel für eine unverbindliche Preisempfehlung von 89 Euro.
Moët Hennessy / Glenmorangie Milsean / Glenmorangie Tayne
Bei Moët Hennessy stand mit dem Glenmorangie Milsean – gälisch für „Süßigkeit“ und „Miel-schen“ ausgesprochen – die mittlerweile siebte Private Edition der Glenmorangie Distillery aus. Die Ende Januar gelaunchte Sonderedition ist ein Single Malt Scotch Whisky, gereift in ehemaligen Bourbonfässern sowie stark getoasteten Rotweinfässern aus Portugal. Die Abfüllung in Flaschen erfolgte mit 46-prozentigem Alkoholgehalt und nicht kühlgefiltert. Die limitierte 0,7-l-Flasche von Glenmorangie Milsean ist im gut sortierten Fachhandel für empfohlene 83 Euro verfügbar.
Nebst dem Glenmorangie Milsean hatte Moët Hennessy auch den neuen Glenmorangie Tayne platziert. Die zweite Edition der Legends Collection ist dem Duty Free vorbehalten und, wie für die Reihe typisch, einer Geschichte vom Meeresarm Dornoch Firth an der schottischen Ostküste – der Heimat der Glenmorangie Distillery – gewidmet: während der Invasion durch die spanische Armada im Jahr 1588 ist vor dem damals noch Firth of Tayne genannten Meeresarm eine spanische Galeone gesunken. Daran angelehnt reift der Single Malt Whisky in einem spanischen Amontillado-Sherryfass nach, ehe dem Bottling mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent. Eine unverbindliche Preisempfehlung für die im Duty Free erhältliche 1,0-l-Flasche von Glenmorangie Tayne liegt uns nicht vor.
Diageo / Dalwhinnie Winter’s Gold / Oban Little Bay
Mit dem Dalwhinnie Winter’s Gold bot der Stand von Diageo den erst im Spätjahr 2015 eingeführten Single Malt Whisky der in den schottischen Highlands gelegenen Dalwhinnie Distillery. Über die Merkmale des Neuzugangs ist einzig bekannt, dass es sich um ausschließlich im Winter destillierten Whisky mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent handelt. Ab sofort ist der Dalwhinnie Winter’s Gold im Handel. Die 0,7-l-Flasche wechselt für eine unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 Euro den Besitzer.
Außerdem präsentierte Diageo im vergangenen Jahr aufgelegten, aber hierzulande noch kaum bekannten Oban Little Bay. Dieser parallel zum Oban 14 Jahre angebotene Single Malt Whisky entstammt den schottischen Highlands und reift für eine nicht genannte Dauer zugleich in First-Fill-Sherry-Fässern aus europäischer Eiche, Refill-Hogsheads aus amerikanischer Eiche und Refill-Eichenholzfässern mit New Oak Anteil. Die drei unterschiedlich Fassreifungen werden in den – laut Oban – kleinsten Fässern zur Vermählung gegeben und schließlich mit einem 43-prozentigen Alkoholgehalt, kühlgefiltert sowie zusammen mit Farbstoff abgefüllt. Derzeit ist der Oban Little Bay noch im Kommen. Ein empfohlener Preis ist uns nicht bekannt.
Pernod Ricard / Longmorn The Distiller’s Choice / Scapa Skiren
Pernod Ricard lockte mit dem erst vor wenigen Wochen gelaunchten Longmorn The Distiller’s Choice. In der Region Speyside innerhalb der schottischen Highlands lässt Longmorn diesen Single Malt Whisky für eine nicht genannte Zeit in amerikanischen Eichenholzfässern, ehemaligen Oloroso-Sherryfässern und traditionellen Eichenholzfässern reifen und mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent abfüllen. In Deutschland ist der Longmorn The Distiller’s Choice ist noch nicht angekommen. Die unverbindliche Preisempfehlung für die 0,7-l-Flasche liegt bei circa 66 Britischen Pfund – umgerechnet circa 87 Euro.
Der Scapa Skiren am Stand von Pernod Ricard wurde vor wenigen Monaten auf den Markt gebracht. Die Neueinführung wird von der Scapa Brennerei auf den Orkney Inseln im Norden Schottlands für eine ungenannte Dauer in amerikanische First-Fill-Eichenfässer zur Reifung gegeben. In Flaschen abgefüllt, liegt die Alkoholstärke bei 40 Prozent. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt für die 0,7-l-Flasche inklusive Geschenkverpackung 60 US-Dollar – umgerechnet circa 55 Euro.
Sin-Gold
Der Augsburger Abfüller Sin-Gold stellte unter anderem seine im vergangenen Jahr kreierten Whiskys aus. Dabei handelt es sich um einen Single Malt Whisky und einen Single Grain Whisky, beide aus ehemaligen Bourbonfässern, sowie um einen Single Grain Whisky aus ehemaligen Bourbonfässern zuzüglich eines Finishs in ehemaligen Portweinfässern. Nebst Alkoholvolumina um die 40 Prozent gibt es jede Qualität auch mit Fassstärke. Das Alter liegt jeweils bei drei bis vier Jahren. Derzeit findet die Produktion noch in einer kooperierenden Brennerei statt, eine eigene Produktionsanlage ist jedoch in Planung. Die Trinkstärken liegen preislich bei 40 bis 49 Euro, während die Fassstärken für Preise von 50 bis 64 Euro je 0,5-l-Flasche zu haben sind.
Campari / The Balvenie Single Barrel 15 Jahre Sherry Cask #2806
Das Unternehmen Campari nutzte die Finest Spirits 2016 zur Präsentation des The Balvenie Single Barrel 15 Jahre Sherry Cask #2806. Diese spezielle, auf 650 Flaschen limitierte Einzelfassabfüllung der Balvenie Distillery in der schottischen Speyside genießt unter Whisky-Kennern höchstes Interesse und ist deshalb bereits wenige Wochen nach dem Launch vergriffen. Für 15 Jahre ruhte der Single Malt Whisky in einem Fass, in dem sich zuvor Oloroso Sherry aus Andalusien befand, ehe der Flaschenabfüllung mit einer Alkoholstärke von 47,8 Prozent.
