Whisky (Schottland)
Durchaus noch neu in Deutschland ist der unabhängige Abfüller James Eadie aus Schottland. Das im Jahr 2015 ins Leben gerufene Unternehmen hat Rupert Patrick seinem Vorfahren James Eadie gewidmet, der 1854 eine Brauerei gründete und neben Bier einen Blended Scotch Whisky nach Familienrezeptur abfüllte. Eben dieser Trade Mark ‚X‘ getaufte und bis in die 1940er-Jahre abgefüllte Blend wurde vor wenigen Monaten wiederbelebt. Die erneuerte Rezeptur umfasst 14 der ursprünglich 16 verschiedenen Malt und Grain Whiskys aus inzwischen auch teils geschlossenen Brennereien Schottlands. Darunter ist auch der ein oder andere Getorfte. Das Alkoholvolumen des Blended Scotch Whiskys liegt bei 45,6 Prozent. Ferner bietet James Eadie als unabhängiger Abfüller ausgewählte Single Malt Whiskys an.
Von der The Glenlivet Distillery in der schottischen Region Speyside waren zwei neue Single Cask Whiskys vertreten. Aus dem Ex-Bourbon-Barrel mit der Nummer „#100103“ und dem Ex-Sherry-Butt mit der „#4518“ gewann Master Distiller Alan Winchester im Dezember 2017 zwei 14-jährige Single Malt Whiskys. Beide kamen mit Fassstärken und ohne Kältefiltration in Flaschen, von denen seit Anfang März nur wenige hundert Exemplare erhältlich sind.
Im Rahmen einer Super Premium Serie präsentiert die Laphroaig Distillery auf der schottischen Insel Islay im Jahrestakt eine ausgewählte Sonderedition. Letzten November fiel der Vorhang für den Laphroaig 27 Jahre Double Matured. Der im Mai 1989 destillierte Single Malt Whisky durfte zunächst in Hogsheads im Warehouse No. 1 und anschließend in First-Fill-Bourbonfässern sowie Refill-Quarter-Casks reifen. Im März 2017 erfolgte das Abfüllen mit einer Fassstärke von 41,7 Prozent.
Vor wenigen Wochen launchte die auf den schottischen Orkney Inseln gelegene Highland Park Distillery die limitierte Sonderedition Highland Park Full Volume. Die besonders an Musikfans gerichtete Abfüllung wurde im Jahr 1999 destilliert und in 481 ehemalige Bourbonfässer – darunter Barrels und Hogsheads – zur Reifung gegeben. Im Jahr 2017 kam der Single Malt Whisky mit einem Alkoholvolumen von 47,2 Prozent und ohne Farbstoff in Flaschen.
Noch zu den Neuzugängen kann man den limitierten Kilchoman Red Wine Cask Matured am Stand von Alba Import zählen. Der Single Malt Whisky wurde im Jahr 2012 in der Kilchoman Distillery auf der schottischen Insel Islay aus stark getorftem Gerstenmalz mit einem Phenolgehalt von 50 ppm destilliert. Seitdem verbrachte das Destillat seine Reifezeit ausschließlich in ehemaligen Rotweinfässern aus dem Douro-Tal in Portugal. Nach circa fünf Jahren erfolgte im Oktober 2017 die Flaschenabfüllung mit einem Alkoholvolumen von 50 Prozent, unfiltriert und ungefärbt. Es entstanden 7.000 Flaschen. Kurz zuvor launchte die Brennerei den acht Jahre alten Kilchoman 2009 Vintage, der in erster Linie aus im Jahr 2009 befüllten First-Fill- und Refill-Bourbonfässern zusammengestellt wurde. Hinzukamen drei im Jahr 2008 befüllte Ex-Oloroso-Sherry-Butts. Nach mindestens achtjähriger Reifezeit gelangte der mit einem Phenolgehalt von 50 ppm stark torfige Single Malt Whisky mit einem Alkoholvolumen von 46 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff in Flaschen.
Daneben wurde das inzwischen breite Angebot von Wolfburn ausgestellt. Die noch recht junge Destillerie im Norden der schottischen Highlands führt mit dem Wolfburn Morven Lightly Peated seit kurzer Zeit eine dritte Kernqualität. Anders als der Wolfburn Northland und der Wolfburn Aurora wird beim Neuzugang auf leicht getorftes Gerstenmalz mit einem Phenolgehalt von 10 ppm gesetzt. Nach der Destillation gelangt der New Make für gut vier Jahre in ehemalige Bourbonfässer, um schließlich mit einer Alkoholstärke von 46 Prozent abgefüllt zu werden. Außer den Kernqualitäten gab es auch zwei Sondereditionen am Stand. Zum einen der erste Wolfburn 4 Jahre, der im vergangenen Jahr nach der Reifung in Ex-Bourbon-Hogsheads exklusiv für Vibrant Stills beziehungsweise Alba Import abgefüllt wurde. Das Alkoholvolumen beträgt 50 Prozent. Eine nach dem Launch im Sommer 2017 kaum noch verfügbare Rarität ist das Wolfburn Batch No. 128, ein leicht getorfter Single Malt Whisky, der in einer experimentellen Kooperation mit einer aufstrebenden Whiskeybrennerei in den USA entstand. Die besagte US-amerikanische Brennerei stellte äußerst kleine First-Fill-Bourbonfässer zur Verfügung. In wenigen Wochen folgt eine weitere Sonderabfüllung der Kooperation. Der angekündigte Wolfburn Batch No. 270 ist ungetorft. Wie der Vorgänger wird auch dieser Single Malt Whisky mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent gebracht.
Die erst vor Kurzem freigegebenen, zwei letzten Sondereditionen der Tomatin Five Virtues Series waren am Stand von Sierra Madre anzutreffen. Der Tomatin Five Virtues Metal ist ein Single Malt Whisky, der in einer seit zwölf Jahren in der Tomatin Distillery in den schottischen Highlands im Einsatz befindlichen Kupferbrennblase destilliert und für unbekannte Dauer in First-Fill-Bourbonfässer zur Reifung gegeben wurde. Im Fall des Tomatin Five Virtues Water wurde wie gewohnt das weiche Wasser des „Alt-na-Frith“-Flusses eingesetzt, allerdings im Winter bei wenig Kontakt mit der Kupferbrennblase destilliert, was für einen reicheren und volleren Geschmack gesorgt haben soll. Die Reifung des Single Malt Whiskys fand zu gleichen Teilen in ehemaligen Sherry- und Second-Fill-Bourbonfässern statt. Die Flaschenabfüllung beider erfolgte mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent, unfiltriert und ungefärbt.
Erwähnenswert ist auch der Octomore Masterclass 8.4 Virgin Oak, der als vierte und letzte Sonderabfüllung der achten Octomore-Reihe mit geplanter Verspätung auf den Markt kam. Der Single Malt Whisky der Bruichladdich Distillery auf der schottischen Insel Islay basiert auf in 2008 geernteter schottischer Gerste, die beim Mälzen mit einem Phenolgehalt von 170 ppm ausgestattet wurde. Acht Jahre ruhten 20 Prozent des New Makes in Virgin-Oak-Fässern. Die übrigen 80 Prozent gelangten zunächst in First-Fill-Bourbonfässer und anschließend in die von der französischen Küferei Tonnellerie Radoux erstellten Virgin-Oak-Fässer, die zuvor den Octomore 07.4 Virgin Oak hielten. Die Brennerei konnte 12.000 Flaschen mit einem Alkoholgehalt von 58,7 Prozent abfüllen. Dabei wurde auf eine Kältefiltration und auf die Hinzugabe von Farbstoff verzichtet.
Mit dem Collectivum XXVIII präsentierte Diageo gegen Ende 2017 zum ersten Mal einen limitierten Blended Malt Whisky aller 28 aktiven Destillerien. Die im Rahmen der jährlichen Special Releases erschienene Limited Edition vereint die schottischen Regionen Speyside, Islay, Island, Lowlands und Highlands sowie die Fasssorten Refill-Bourbon-Hogsheads aus amerikanischer Eiche, Refill-Bourbonfässer aus europäischer Eiche, ehemalige Weinfässer aus europäischer Eiche und First-Fill-Bourbonfässer. Abgefüllt wurde mit einer Fassstärke von 57,3 Prozent und ohne einen Hinweis auf eine Altersangabe.
Eine Deutschlandpremiere gab es mit dem Tamdhu Batch Strength No. 003. Es ist die dritte Auflage eines ausschließlich in ausgewählten Ex-Sherryfässern gereiften Single Malt Whiskys der Tamdhu Distillery in der Region Speyside in Schottland. Nach der unbekannten Reifedauer kam es zur Flaschenabfüllung mit einer Fassstärke von 58,3 Prozent und ohne Kältefiltration.
Nicht fehlen durfte die im Februar gelaunchte, neunte Private Edition der Glenmorangie Distillery in den schottischen Highlands. Der Glenmorangie Spìos getaufte Single Malt Whisky wurde zur Reifung ausschließlich in ehemalige Rye-Whiskeyfässer aus amerikanischer Weißeiche aus dem US-Bundesstaat Kentucky gegeben. Der verantwortliche Director of Distilling, Whisky Creation und Whisky Stocks bei Glenmorangie, Dr. Bill Lumsden, ließ sich dafür von der goldenen Ära der amerikanischen Roggen-Whiskeys im frühen 20. Jahrhundert inspirieren. Nach der Reifung für eine nicht genannte Dauer wurde die Limited Edition mit einem Alkoholvolumen von 46 Prozent und ohne Kältefiltration abgefüllt.