Am 17. Mai fiel im Vogelbräu im nahe Karlsruhe gelegenen Durlach der Startschuss für den Verkauf der ersten Charge des The Vogel Baden Single Malt Whiskys in den „Eagle“ und „Black Bird“ getauften Qualitäten. Passend zum Welt-Whisky-Tag und dem zehnjährigen Bestehen des Brauhauses war im Brauturm ein Tag der offenen Tür und eine Vorführung der eigenen Whiskyherstellung. Bei schönstem Wetter konnten alle Interessierten das jüngste Projekt von Inhaber und Braumeister Rudi Vogel begutachten.
Im Vogelbräu Durlach Brauturm …
… wird der The Vogel Baden Single Malt Whisky gebrannt.
Auf kleinstem Raum wird zunächst das Gersten-Braumalz in der obersten Etage des Brauturms geschrotet, um ohne Umwege in einem Maischbottich im Erdgeschoss weiterverarbeitet zu werden. Durch das Maischen des Malzschrots in erhitztem Brauwasser wandelt sich die Stärke in Zucker um. Während die Vorgänge bisher denen der Herstellung von Bier gleichen, ist ein entscheidender Unterschied, dass beim anschließenden Kochen kein Hopfen zugegeben wird. Die gewonnene Würze wird auf circa 20 °C abgekühlt und in Gärtanks in der ersten Etage gepumpt, wo unter dem Einsatz von Bierhefe der Malzzucker zu Alkohol vergärt.
Das Braumalz gelangt vom Maischbottich im Erdgeschoss …
… in Gärtanks in der ersten Etage.
Die entstandene Whiskywürze verfügt über einen Alkoholgehalt von sechs bis acht Prozent und gelangt zusammen mit weichem Brauwasser in eine verhältnismäßig kleine, kupferne Brennanlage im Erdgeschoss. In der Brennsäule erfolgt über Kolonnen – drei vertikale Bodeneinsätze – eine dreifache Destillation, bis das noch farblose Destillat einen Alkoholgehalt von 72 bis 75 Prozent aufweist.
In der kleinen, kupfernen Brennanlage wird die Whiskywürze …
… durch Bodeneinsätze dreifach destilliert.
Aus der leicht alkoholischen Würze …
… gewinnt man ein bis zu 75-prozentiges Destillat.
Im nächsten Schritt wird der The Vogel Baden Single Malt Whisky in speziell ausgewählte Fässer eingelagert. Zusammen mit Wilhelm Eder, Experte für Fasslagerungen aus Bad Dürkheim, beriet sich Rudi Vogel im Vorfeld über das richtige Fass für seinen Whisky. Nach mehreren Probeläufen fiel die Wahl auf in Bordeaux neu gefertigte Fässer aus 250 Jahre altem Eichenholz aus dem Wachstumsgebiet Johanniskreuz in der Pfalz. Die Fässer mit einem Fassungsvermögen von 225 Litern erhielten zwei unterschiedliche Toastings, was die beiden unterschiedlichen Sorten „Eagle“ und „Black Bird“ ermöglicht. Für die erste Auflage ruhte der Whisky circa dreieinhalb Jahre. Im Brauturm waren mehrere noch befüllte Fässer ausgestellt. Rudi Vogel persönlich erläuterte die Wahl der Fässer, ihren Einfluss auf den Geschmack des Whiskys und Möglichkeiten für die Zukunft.
Neue, 225 Liter fassende Fässer aus pfälzischem Eichenholz und …
… mit zwei unterschiedlich starken Toastungen …
… wählte Rudi Vogel für die Reifung.
Aus den Fässern wird der Whisky ohne Kältefiltration oder Hinzugabe von Farbstoff entnommen. Mit Quellwasser der Moosalb auf eine Trinkstärke von 50 Prozent gebracht, kommen „Eagle“ und „Black Bird“ noch von Hand in die Flaschen. Die 0,5-l-Flaschen sind seit 17. Mai in allen drei Vogelbräu-Brauhäusern in Durlach, Karlsruhe und Ettlingen für je 54,90 Euro zu haben. In der Gastronomie werden die Whiskys darüber hinaus als Digestif angeboten.
Leider konnten die beiden Abfüllungen nicht probiert werden. Dafür wurde ein circa zwei Jahre gereifter Verschnitt aus den Fässern mit beiden Toastings ausgeschenkt, um zumindest ungefähr das Geschmacksprofil des Whiskys aufzuzeigen. Der 45,3-prozentige Verschnitt ist äußerst süß und malzig mit Anklängen von Eichenholz. Zunächst recht weich steigt die Intensität allmählich an, bis sich der Whisky am Gaumen als eher scharf erweist. Inwieweit die Probe geschmacklich den fast doppelt solange gereiften The Vogel Baden Single Malt Whiskys „Eagle“ und „Black Bird“ entspricht, können wir an dieser Stelle nicht sagen.
Zum Verkosten: ein zwei Jahre gereifter Verschnitt von „Eagle“ und „Black Bird“.
Für die Zukunft hat Rudi Vogel noch keine festen Pläne. Mit den leeren Fässern experimentiert der Braumeister aktuell: so dient ein Fass zur Nachreife eines Doppelbocks, ein anderes für Portwein. Für die zweite Charge seines Whiskys werden die übrigen Fässer noch circa ein bis eineinhalb Jahre weiter ruhen.
