Herstellung
Im Mittelpunkt der Herstellung, die heute in wesentlichen Zügen noch wie in den Anfängen ablaufen soll, stehen die 56 von Gründer Curt Mast auserwählten Kräuter, Gewürze und Co. Genannt werden beispielhaft Sternanis, Zimt und Ingwerwurzel. Diese werden aus den verschiedensten Winkeln der Welt von langjährigen Partnern bezogen. In Wolfenbüttel angekommen, werden in einem hauseigenen Labor aufwendige Qualitätskontrollen vorgenommen. Daraufhin werden die Zutaten in vier sensorisch ähnliche Gruppen eingeteilt, exakt nach der lediglich zwei Menschen bekannten Rezeptur in Trockenmischungen abgewogen und in große Edelstahltanks gegeben. In diesen werden die Zutaten über 42 Tage immer wieder mit Neutralalkohol durchspült, sodass vier Mazerate entstehen.
Nach der Filtration werden die vier Mazerate vermählt und als sogenannter Grundstoff für bis zu zwölf Monate in große Eichenholzfässer gegeben. Die Fässer sind vielfach vorbelegt beziehungsweise stark ausgespült, damit keine Reifung im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine Harmonisierung und Oxidation erfolgt. Von diesen teils einige tausend Liter großen Fässern beherbergen die Keller in Wolfenbüttel derzeit gut 400 Exemplare.
In einem speziellen Bereich des Kellers liegen zudem Fässer herkömmlicher Größe. In diesen „kleinen“ Fässern, gefertigt aus deutscher und amerikanischer Eiche, reift ein Weizenfeindestillat, in dem unter anderem Vanille mazeriert wird. Die Reifezeit wird mit mindestens 15 Monaten angegeben. Dieses fünfte Mazerat wird einzig für den Jägermeister Manifest verwendet.
Allen Jägermeister Kräuterlikören gemein ist wiederum das finale Abmischen mit Flüssigzucker, Karamell, Neutralalkohol und Wasser. Die Alkoholvolumina des Kernsortiments werden zwischen 33 und 38 Prozent eingestellt. Insgesamt zwei Abfüllanlagen betreibt das Unternehmen: zum einen in Wolfenbüttel-Linden und zum anderen in Kamenz in Sachsen.