Lang ersehnt: Finest Spirits mit durchwachsenem Restart

Lange musste die Branche aufgrund der Corona-Pandemie ausharren, doch am zurückliegenden Wochenende, vom 2. bis 4. September, war es endlich soweit und die Finest Spirits empfing wieder im MVG-Museum in München. Doch die Freude über den lang ersehnten Restart der Besuchermesse wurde rasch von einer durchwachsenen Organisation getrübt. So war es dem Veranstalter, dem Meininger Verlag, im Vorfeld offensichtlich nicht gelungen, die Massen zu erreichen. Zwar war nicht davon auszugehen, dass der Andrang wie vor der Corona-Pandemie ausfällt, doch vielfach verwaiste Gänge, gelangweilte Aussteller und unterbesetzte Masterclasses lassen doch eher auf eine unzureichende Kommunikation schließen. Eine Preissteigerung für Tickets, was insbesondere Besucher mehrerer Messetage bemerkt haben dürften, der exklusive Vorab- und Online-Verkauf sowie der Ausschluss einer Genießerschaft unter 21 Jahren werden ihr Übriges dazu beigetragen haben.

Finest Spirits 2022
Bild: Spirituosen-Journal.de
Finest Spirits 2022
Bild: Spirituosen-Journal.de
Finest Spirits 2022
Bild: Spirituosen-Journal.de

Vonseiten der Aussteller waren mehrere Klagen zu hören. So war von einer drastischen Preiserhöhung für eine Standfläche die Rede, was offiziellen Angaben zufolge immerhin noch rund 85 von bis zu 120 möglichen Ausstellern in Kauf nahmen. Zugleich entstand der Eindruck, dass der Veranstalter an grundlegenden Ausstattungsmerkmalen einer Spirituosenmesse sparen wollte: allem voran das Fehlen der aus den Vorjahren bekannten Wasserspendern in den Gängen traf auf Unverständnis. Besonders Aussteller mit Schwerpunkt auf Whisk(e)y zeigten sich erbost, da sie ausschließlich auf kohlensäurehaltiges Mineralwasser zurückgreifen konnten.

In der Summe hat die Finest Spirits 2022 reihenweise verdutzte Gesichter zurückgelassen. Die Patzer, die man einem Neuling am Markt vielleicht noch verziehen hätte, wiegen schwer. Sollte der Meininger Verlag seine Hausaufgaben für 2023 nicht machen, droht eine bisherige Schlüsselmesse der Branche in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen.