Herstellung
Aller Anfang ist die Beschaffung der Früchte. Laut Lantenhammer wird für jede Fruchtart gezielt die beste Anbauregion ausgewählt. Teilweise wird auch auf Bio-Anbau zurückgegriffen. Sobald die Früchte „Marmeladenqualität“ erreicht haben, nimmt sie die Brennerei an. Vor der weiteren Verarbeitung findet noch eine Qualitätskontrolle auch hinsichtlich Reinheit und Zuckergehalt statt. Die Früchte, die die Qualitätskontrolle bestehen, werden bei Bedarf gesäubert. Im Fall von Bränden werden die Früchte leicht angequetscht und mit Quellwasser eingemaischt. Unter Zugabe von Reinzuchthefen folgt eine bis zu sechswöchige Gärung in temperaturgesteuerten Gärtanks bei 18 bis 20 °C. Früchte, die vergeistet werden, gelangen stattdessen im Schnitt zehn Tage lang in Neutralalkohol in Edelstahltanks.
Destilliert wird durchweg zweifach in Kupferbrennblasen, die über keine Verstärkerböden verfügen. Zwischenzeitlich besaßen die Brennapparaturen auch Verstärkerböden. Da die Destillateure aber nicht die gewünschten Resultate erzielten, erfolgte die Demontage. Im Zuge der Destillation werden Vor- und Nachlauf sorgsam abgespalten. Der Mittellauf, das Herzstück, weist eine Alkoholstärke von rund 70 Prozent auf.
Anschließend gelangen die Destillate für eine bis zu zehnjährige Ruhe- beziehungsweise Reifezeit in das zwei Stockwerke einnehmende Reifelager. Unten stehen diverse Steingut- und Steinzeuggefäßen mit bis zu 3000 Liter Volumen sowie wenige Holzfässer. Zudem herrschen eher kühle Temperaturen, die sich durch eine Verdunstung von 1,5 Prozent pro Jahr bemerkbar machen. Auf der oberen Etage und damit direkt unter der Decke sind dagegen warme Temperaturen allgegenwärtig. Dort untergebracht sind unterschiedliche Fasssorten. Der Angels‘ Share fällt vergleichsweise hoch aus. Ausgewählte Raritäten werden außerdem in Glasballons in die sogenannte Schatzkammer gegeben.
Sobald das Destillat die gewünschte Reifung erhalten hat, erfolgt das Einstellen des Alkoholvolumens. Dafür greift Lantenhammer auf das Gebirgsquellwasser aus der Bannholzquelle am Fuße des nahen Spitzingsees zurück. Die meisten Destillate durchlaufen eine Filtration bei 2 °C. Lediglich ausgewählte Brände kommen für ein unverfälschtes Geschmackserlebnis ohne Filtration in Flaschen. Verzichtet wird durchweg auf künstliche Zusätze und im Fall der Brände auch auf eine Süßung.