Lantenhammer Destillerie: Modernes Traditionshaus am Schliersee

Sortiment: Bavarka, Josef Gin, Gin Chilla, Rumult und Sild

Bereits seit 2012 ist der Bavarka Bavarian Vodka ein fester Bestandteil des Portfolios der Lantenhammer Destillerie. Die Brennerei bezieht dafür ein Feindestillat, das von einer namentlich nicht genannten Brennerei in Bayern aus Kartoffeln aus deutschem Anbau gewonnen wird. Zusätzlich erhält das Destillat eine halbjährige Ruhezeit in Steingutgefäßen. Anschließend wird das Alkoholvolumen bei 43 Prozent eingestellt. Zu einer speziellen Filtration kommt es allem Anschein nach nicht.

Bavarka Bavarian Vodka
Bild: Lantenhammer Destillerie

Ursprünglich gab es auch einen Bavarka Bavarian Gin. Dieser wurde Mitte 2018 durch den Josef Bavarian Gin mit vier Varianten ersetzt. Für die nach Gründer Josef Lanterhammer benannte Range setzt die Brennerei auf ein Destillat aus Kartoffeln der Sorte Linda und sowohl auf bayerische Botanicals wie Heublumenblüten, Hopfendolden, Holunderbeeren und Fenchelsamen als auch klassische Botanicals wie Wacholderbeeren, Zitronen- und Orangenschalen. Neben dem Alpine Botanicals genannten Original gibt es eine Blue Edition, die aufgrund der Anreicherung mit der Blauen Klitorie über einen Blauton verfügt und bei Kontakt mit Tonic Water in Violett umschwenkt. Im Fall der himbeerroten Variante Raspberry Infused stoßen Himbeeren auf den Gin, was für eine beerige Frische und Süße sorgen soll. Die vierte Variante ist der Sloe Gin Straight Flavour, der als Schlehenlikör ein Alkoholvolumen von 25 Prozent besitzt. Die übrigen Gins kommen mit einer Alkoholstärke von 42 Prozent daher. Im Herbst 2021 wurden die Varianten Alpine Botanicals und Blue Edition auf Bio-Qualität umgestellt. Der Zertifizierung entsprecht stammen alle Bestandteile beider Gins, vom Kartoffelalkohol der Sorte Linda über die bayerischen Botanicals bis hin zu den klassischen Botanicals, ausschließlich aus biologischem Ursprung. Seitdem kommt die Blue Edition zudem in einer azurblauen Flasche daher, was vorrangig den von der Blauen Klitorie herrührenden Farbwechsel vor UV-Licht bewahren soll. Die bis dahin genutzte Weißglasflasche bot nur einen unzureichenden Schutz, sodass der Farbton verblassen und Farbeffekt gering ausfallen konnte.

Josef Bavarian Gin
Bild: Spirituosen-Journal.de

Gin Chilla heißt ein im Jahr 2015 eingeführter Gin Liqueur, der ursprünglich gemeinsam mit dem Strandbad Schliersee entwickelt wurde. Der als Konkurrenz zu Aperol und Co konzipierte Aperitivo Bavarese basiert auf einem Gin mit Wacholder, Zitrusfrüchten und bayerischen Kräutern. Sobald gesüßt und eingefärbt, wird mit einem Alkoholgehalt von 25 Prozent abgefüllt.

Gin Chilla
Bild: Lantenhammer Destillerie

Im Herbst 2017 rief Lantenhammer die Marke Rumult ins Leben. Für den Rumult Bavarian Rum, der im Zuge der dritten Neuauflage in Rumult Signature Cask Selection umbenannt wurde, will Master Distiller Tobias Maier über fünf Jahre in die Recherche und die Suche nach den richtigen Rohstoffen investiert haben. Seitdem destilliert die Brennerei in erster Linie aus Mauritius importierten Virgin Cane Sugar Honey – für Experimente sollen auch schon andere Rohstoffe die Brennblase passiert haben. Auf die zweifache Destillation folgt eine Reifung über eine nicht genannte Dauer in Ex-Bourbon-, Ex-Cognac-, Ex-Madeira- und Ex-Sherryfässern. Der im Frühsommer 2019 nachgefolgte Rumult Blanco kommt derweil ohne Fassreifung aus. Abgefüllt werden die beiden Kernqualität der Marke mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent und einer Süßung in Höhe von fünf bis acht Gramm Zucker pro Liter. Farbstoff findet keine Verwendung. Seit dem Sommer 2020 umfasst das Sortiment auch den Rumult Bavarian Liqueur Pineapple, einen Likör, dessen Vorbild sogenannter „Pineapple Rum“ aus dem England des 19. Jahrhunderts ist. Hierbei wird der hauseigene Rum auf nicht näher beschriebene Weise mit der als aromatisch und intensiv geltenden Queen Victoria Ananas angereichert. Nach der obligatorischen Süßung in Höhe von mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter erfolgt das Abfüllen in Flaschen mit einem Alkoholvolumen von 32 Prozent.

Rumult
Bild: Spirituosen-Journal.de

Für ausgewählte Sonderabfüllungen wurde die Rumult Special Cask Selection getaufte Reihe geschaffen. Den Anfang machte im Herbst 2019 die Rumult Special Cask Selection Cuba, für den die Rumult Signature Cask Selection mit einem ebenfalls von Lantenhammer aus kubanischer Melasse gebrannten Rum, gereift in Ex-Whisky-, Ex-Silvaner- und Ex-Sherryfässern, vermählt wurde. Abgefüllt wurden 4500 Flaschen. Das Alkoholvolumen liegt bei 48 Prozent. Erwähnenswert ist zudem die gegen Ende 2020 gelaunchte Rumult Special Cask Selection Mezcal. Bei der auf 847 Flaschen limitierten Sonderedition handelt es sich um den hauseigenen Rum, der über drei Jahre in zwei 225 Liter großen Ex-Mezcalfässern aus einer namentlich nicht genannten Brennerei im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca verbrachte. Das Abfüllen in Flaschen geschah mit einem Alkoholgehalt von 43 Prozent. Süßungen werden innerhalb der Reihe bei Bedarf und in individueller Höhe vorgenommen.

Sild
Bild: Spirituosen-Journal.de
Zum Jahreswechsel 2021/2022 wechselte die Marke Sild von der Slyrs Destillerie zur Lantenhammer Destillerie. Der dahinter steckende Single Malt Whisky wurde im Jahr 2016 von der Sylt Destillerie, einem Zusammenschluss der Slyrs Destillerie mit dem Wein- und Spirituosen-Fachhandel Wein-Heiliger auf Sylt, veröffentlicht. Die erste Kernqualität, der Sild Crannog Whisky, wird am Schliersee aus dem Malz der Gerste von der Geest zwischen Kampen und Wennigstedt sowie aus dem Wasser aus der „Sylt-Quelle“ bei Rantum gebrannt. Für die mindestens dreijährige Reifung gelangt der zweifach destillierte New Make Spirit in amerikanische Eichenholzfässer, die im Rumpf des über 70 Jahre alten und aufwendig restaurierten Fischkutters und Ausflugsschiffs „Gret Palucca“ im Hafen von List lagern. Dort nehmen das maritime Klima und der Wellengang Einfluss auf die Reifung. Der bis 2021 die Fässer des Single Malts beherbergende Fischkutter „The Angels‘ Share“ soll als Whisky- und Eventboot der Lantenhammer Destillerie an den Tegernsee kommen. Im Herbst 2020 wurde der Sild Jöl en Reek gelauncht. Im Vergleich zum Sild Crannog Whisky wird das Gerstemalz zusätzlich mit Sylter Torf gedarrt. Außerdem reift der Single Malt in amerikanischen Eichenholzfässern in einem ehemaligen Bunker auf Sylt. Der Sild Crannog Whisky und der Sild Jöl en Reek verfügen über Alkoholvolumina von 48 Prozent respektive 42 Prozent. Ob jeweils auf eine Kältefiltration sowie eine Färbung verzichtet wird, ist nicht klar.