In Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim verkünden die Heimat Distillers den vermeintlich ersten, erfolgreichen Anbau von Zuckerrohr auf dem europäischen Festland, genau in Süddeutschland. Zeitgleich kündigt die Brennerei in Schwaigern in Baden-Württemberg den ersten Rum aus heimischem Zuckerrohrsaft an.
Bislang basieren Rums aus Deutschland auf der Zuckerrohrmelasse, die unter anderem aus der Karibik und Lateinamerika bezogen wird. Die Heimat Distillers selbst setzen bislang für ihren Ramero Rum auf ungereifte Destillate aus Guyana, welche daraufhin hierzulande ihre Reifung erhalten. Doch nun ist für die Brennerei eine neue Ära angebrochen, denn sie will erstmals einen Rum aus dem Saft deutschen Zuckerrohrs gebrannt haben. Im Sinne des Terroir-Gedankens soll das Destillat einen ganz eigenen Charakter aufweisen.
„Nach Jahren intensiver Forschung und zahlreicher Experimente mit verschiedenen Zuckerrohrsorten und Anbaubedingungen ist es uns endlich gelungen“, erzählt Rouven Richter, Mitgründer der Heimat Distillers. „Die richtige Sorte, die optimale Lage und die beste Anbaumethode zu finden, war ein langer Prozess, der nun wortwörtlich Früchte trägt.“
Trotz aller Euphorie soll die Ausbeute überschaubar sein, zudem seien die mit dem Anbau verbundenen Kosten nicht unerheblich. Raphael Heiche, Mitbegründer der Heimat Distillers, erklärt: „Natürlich können wir aktuell nicht den gesamten Bedarf unseres Ramero Rums mit deutschem Zuckerrohr decken. Derzeit fehlen sowohl die nötigen Anbauflächen als auch die Wirtschaftlichkeit. Unser Ziel ist es jedoch, jährlich eine exklusive Menge Rum aus eigenem Zuckerrohr in Fässer zu legen und langfristig eine eigene Linie innerhalb unseres Ramero Rums zu etablieren.“
Zu wann mit der Marktreife des ersten, deutschen Rums gerechnet werden kann, bleibt offen.
Quelle: Heimat Distillers