Neben der Seychelles Series schafft es neuerdings auch die St André Series von Takamaka Rum nach Deutschland. Die Serie der auf dem Anwesen La Plaine St André auf der Seychellen-Insel Mahé ansässigen Trois Freres Distillery besteht aus vier Rums, in deren hochkomplexen Herstellungsverfahren traditionelle Methoden mit neuartigen Verfahren kombiniert werden. Dabei handelt es sich um den Takamaka St André Extra Noir, den Takamaka St André Zepis Kreol, den Takamaka St André PTI Lakaz und den Takamaka St André Grankaz. Zur Verfügung stehen der Brennerei ihre in einer Column Still aus Zuckerrohrmelasse – kurz CMR genannt – wie auch in einer Pot Still aus Zuckerrohrsaft – auch Cane Rum genannt – gebrannten Rums. Zudem kann auch auf hoch esterhaltigen Melasse-Rum aus der Pot Still – kurz als PDMH bezeichnet – einer namentlich nicht genannten Brennerei sowie auf acht Jahre in Ex-Bourbon-Casks gereiften Melasse-Rum der Foursquare Rum Distillery auf Barbados zurückgegriffen werden. Die Reifungen finden im tropischen Klima statt. Ferner setzt man bisweilen auf die Aromatisierung mit Gewürzen oder Holzchips beziehungsweise -spänen in Kombination mit der hydrodynamischen Kavitation. Im Zuge dieses experimentellen Verfahrens wird die Spirituose auf Rum-Basis unter Druck gesetzt, was Luftblasen erzeugt und kollabieren lässt. Veränderungen auf molekularer Ebene sollen in dem „gepressten Rum“ die natürlichen Aromen verstärken und zugleich den Alkohol abmildern. Etwaige Fassreifungen im tropischen Klima werden vergleichsweise kurz gehalten.
Für den Takamaka St André Extra Noir wird der CMR mit bis zu einem Prozent PDMH vermählt. Ein Drittel dieses Blends wird für über zwei Stunden mit großen Chips französischer Eiche versetzt, während die übrigen zwei Drittel für sieben Tage mit Spänen ehemaliger Bourbon-Casks angereichert wird. Auf die Filtration folgt jeweils eine sechsstündige Kavitation. Erneut vermählt, kommt es zu einer 60-tägigen Reifung in zehn Jahre mit Cane Rum vorbelegten Second-Fill-French-Oak-Casks. Anschließend wird die Alkoholstärke bei 43 Prozent eingestellt und Farbstoff zugeführt. Sowohl auf eine Kältefiltration als auch auf eine Süßung verzichtet die Brennerei. Die offizielle Verkostungsnotiz verspricht eine dunklen, intensiven, kräftigen und vollmundigen Rum-Spirit, der schöne Eichenholznoten mit Vanillearomen und süßen Untertönen von ehemaligen Bourbonfässern offenbaren soll.
Beim Takamaka St André Zepis Kreol – konkret eine Spirituose auf Rum-Basis – wird der Blend aus CMR und einem Prozent PDMH für 15 Stunden mit Zimt, Nelke, Muskatnuss und Piment gewürzt. Anschließend stoßen für sieben Tage die Späne ehemaliger Merlot-Wine-Casks französischer Eiche sowie Foursquare Rum hinzu – letzterer nimmt 20 Prozent im neuen Blend ein. Sobald filtriert, erfolgt die sechsstündige Kavitation. Daraufhin wird eine Reifung in als sehr alt beschriebenen Ex-Bourbon-Casks vorgenommen, die zwischenzeitlich Cane Rum enthielten. Nach 60 Tagen wird mit einem Alkoholgehalt von 43 Prozent und einer Zuckerzugabe von 14 Gramm pro Liter abgefüllt. Zu einer Kältefiltration wie auch einer Färbung kommt es nicht. Laut den offiziellen Tasting-Notes offenbart die Spirituose eine wahre Tiefe mit einem kräftigen Eichenholz-Charakter mit Zimt, Muskatnuss, Nelke und Piment sowie einer Spur Insel-Süße.
Der Takamaka St André PTI Lakaz ist ein Blend zu 20 Prozent aus Cane Rum, der 42 Monate einerseits in First-Fill-Ruby-Port-Casks und andererseits in kleinen sowie großen mittelstark getoasteten Virgin-French-Oak-Casks heranreift. Weitere 65 Prozent nimmt ein Mix aus CMR und PDMH mit 36-monatiger Reifung in First- und Second-Fill-Bourbon-Casks ein. Für die übrigen 15 Prozent kommt Foursquare Rum hinzu. Nach der Vermählung und der groben Filtration wird betontermaßen langsam das Alkoholvolumen auf 45,1 Prozent reduziert. Dies geschieht während einer acht Monate langen Ruhephase in Edelstahltanks. Verzichtet wird auf eine Kältefiltration, eine Süßung und eine Färbung. Der Rum zeigt sich den offiziellen Tasting-Notes zufolge voll kräftiger Frucht wie getrockneter Aprikose mit Noten von Sternanis und getrockneten Kakaobohnen, führend zu einem komplexen Nachhall nach trockener Würze.
Im Takamaka St André Grankaz werden drei Komponenten vermählt. Cane Rum ist einerseits zu zehn Prozent mit 18-monatiger Reifung in großen mittelstark getoasteten Virgin-French-Oak-Casks und andererseits zu 15 Prozent mit 42-monatiger Reifung in großen mittelstark getoasteten Virgin-French-Oak-Casks vertreten. Hinzustoßen 30 Prozent eines Mix aus CMR und PDMH mit 36-monatiger Reifung in First- und Second-Fill-Bourbon-Casks. Die übrigen 45 Prozent deckt Foursquare Rum ab. Abschließend erfolgt ein betontermaßen langsames Einstellen der Alkoholstärke bei 45,1 Prozent und eine achtmonatige Ruhephase in Edelstahltanks. Während auf Zucker und Farbstoff verzichtet wird, kommt es zu einer leichten Filtration. Die offizielle Verkostungsnotiz nennt eine kräutrige und leicht florale Nase, dazu einen Geschmack mit Spuren von getoasteter Vanille, seidig weichen Steinfrüchten und Butterscotch. Die ebenenreiche Komplexität verschaffe einen langen Abgang mit Noten von getoasteter Eiche.
Ab sofort ist die vierteilige St André Series von Takamaka Rum im gut sortierten Fachhandel in Deutschland anzutreffen. Unverbindliche Preisempfehlungen liegen uns nicht vor.
Quelle: Haromex