Mit dem Start der Berlin Distillery gegen Ende 2019 wurde ein Sortiment lanciert, dem der Bratapfel Gin als saisonale Winter-Edition angehört. Den Dry Gin stellt Sommelier und Destillateur Jan Kreutz in seiner Manufaktur im Goerzwerk in Berlin-Zehlendorf in einer 40 Liter kleinen Kupferbrennblase sowie auf Grundlage eines Bio-Neutralalkohols aus Norditalien und ausgewählter Botanicals überwiegend biologischen sowie nachhaltigen Anbaus her. Im Fall des Bratapfel Gins wird eine Auswahl von 17 Botanicals herangezogen, darunter befinden sich unter anderem Wacholderbeeren, gebrannte Mandeln, echter Bratapfel, Zimt, Vanille und Rosinen. Eigens für die Brennerei bereitet eine benachbarte Behindertenwerkstatt die benötigten Bratäpfel auf Grundlage von Äpfeln aus Werder zu. Die Wacholderbeeren hingegen kommen von einer kleinen Farm im Norden Bosniens, während die Bio-Zitrusfrüchte von einer Finca auf Mallorca bezogen werden. Die Botanicals werden zunächst einzeln beziehungsweise nach Gruppen kurz mazeriert, redestilliert und später zusammengeführt. Das Abfüllen in Flaschen geschieht mit einem Alkoholgehalt von 44,2 Prozent und ohne Süßung. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Berlin-Distillery-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der klare Berlin Distillery Bratapfel Gin in eine handliche Apothekerflasche aus Weißglas. Diese besitzt einen breiten, zylindrischen Körper auf einem breiten Boden. Sehr rundliche Schultern verbinden den Körper mit dem sehr kleinen Hals.
Beim Verschluss handelt es sich um einen in Holz eingefassten Drehmechanismus aus Kunststoff. Ein mattschwarzer Papierstreifen mit dem weiß gehaltenen Schriftzug der Brennerei dient als Siegel entlang des Halses und des Verschlusses.
Die Vorderseite nimmt ein nur kleines Etikett knapp oberhalb des Bodens ein. Der schwarz-weiße Aufdruck besteht im Wesentlichen aus der händisch mit Stempel aufgetragenen Bezeichnung des Gins. Zudem ist in einem Eck der weiße Schriftzug der Brennerei auf einem schwarzen Kreis anzutreffen. Blickt man am Frontetikett vorbei durch Glas und Gin fällt der Blick auf das große Rücketikett, das nach innen stilisiert die die Spree überspannende Oberbaumbrücke im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zeigt.
Das Rücketikett besitzt einen schwarzen Aufdruck vor weißem Grund mit umfangreichen Beschreibungen des Gins und der Brennerei. Außerdem sind individuelle Flaschen- und Chargennummern vorhanden.
Geruch / Geschmack
Der Geruch des Berlin Distillery Bratapfel Gins fällt filigran und doch durchaus kräftig mit ausgeprägten Noten von Wacholder und Zimt aus. Hinzu stoßen die etwas zurückhaltenden Nuance von Apfel, Vanille und gebranntem Karamell. Stärker kommen hingegen eine Zitrusfrische von Zitrone, Limette und warmer Orange sowie eine kräutrige Würze nach Minze, Koriander und Kardamom zur Geltung.
Im Mund liefert der Gin viel Wacholder in Begleitung von Zimt. Es folgen die stark ausgeprägte Frische von Zitrone, Limette und Orange sowie eine feine Würze von Kardamom, Angelika und Koriander. Untermalt werden die Aromen von einem herbal frischen Touch, der an Minze erinnert.
Der recht lange Abgang bringt noch einmal die nuancierten Noten von Wacholder, Koriander, Kardamom, Angelika, Zitrone, Limette, etwas Orange, grünem Apfel, Minze und schließlich wenig Zimt hervor.
Empfohlene Trinkweise
Wie von der Berlin Distillery erdacht, kann der Bratapfel Gin ohne Weiteres pur genossen werden. Empfehlenswert ist der Purgenuss bei Zimmertemperatur oder leichter Kühlung.
Weitaus populärer ist jedoch das Mixing wie in Form des großen Klassikers „Gin Tonic“. Darüber hinaus existieren außerdem Drinks wie der „Gin Fizz“, der „Martini“ und der „Negroni“.
Fazit