Die Ende 2019 gestartete Berlin Distillery stellte mit dem Sundown Gin eine ihrer ersten Spirituosen vor. Der Dry Gin entsteht in der von Sommelier und Destillateur Jan Kreutz im Goerzwerk in Berlin-Zehlendorf gegründeten Manufaktur in einer 40 Liter kleinen Kupferbrennblase sowie auf Grundlage eines Bio-Neutralalkohols aus Norditalien und ausgewählter Botanicals überwiegend biologischen sowie nachhaltigen Anbaus. Zu den elf Botanicals des Sundown Gins zählen unter anderem Sanddornbeeren, Wacholderbeeren, Orangenschalen, Grapefruitschalen, Zitronenmelisse und Kardamom. Die Sanddornbeeren stammen aus Werder bei Potsdam, die Wacholderbeeren von einer kleinen Farm im Norden Bosniens und die Bio-Zitrusfrüchte von einer Finca auf Mallorca. Die Botanicals werden zunächst einzeln beziehungsweise nach Gruppen kurz mazeriert, redestilliert und später zusammengeführt. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 43,2 Prozent und ohne Süßung. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Berlin-Distillery-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den klaren Berlin Distillery Sundown Gin gibt es in einer handlichen Apothekerflasche aus Weißglas. Diese besitzt einen breiten, zylindrischen Körper auf einem breiten Boden. Sehr rundliche Schultern verbindet den Körper mit dem sehr kleinen Hals.
Als Verschluss findet man in Holz eingefassten Drehmechanismus aus Kunststoff vor. Ein mattschwarzer Papierstreifen mit dem weiß gehaltenen Schriftzug der Brennerei dient als Siegel entlang des Halses und des Verschlusses.
Ein nur kleines Etikett ziert die Vorderseite knapp oberhalb des Bodens. Der schwarz-weiße Aufdruck setzt sich aus der Bezeichnung des Gins und eines kurzen Datenblatts zusammen. Zudem ist in einem Eck der weiße Schriftzug der Brennerei auf einem schwarzen Kreis anzutreffen. Blickt man am Frontetikett vorbei durch Glas und Gin fällt der Blick auf das große Rücketikett, das nach innen die stilisierte Darstellung eines Sonnenuntergangs vor der Skyline Berlins zeigt.
Hinten liefert das Rücketikett einen schwarzen Aufdruck vor weißem Grund mit umfangreichen Beschreibungen des Gins und der Brennerei. Außerdem sind individuelle Flaschen- und Chargennummern vorhanden.
Geruch / Geschmack
Sehr mild und dennoch stark fruchtig dringt der Berlin Distillery Sundown Gin in die Nase vor. Der Geruch vereint maßgeblich die komplexen Noten von Sanddorn mit denen von Orange, Grapefruit und Zitrone. Auf einer weiteren Ebene weist der Geruch einen Touch Anis sowie eine dezent Würze nach Wacholder und Kardamom auf.
Der Geschmack fällt weich und warm mit fruchtigen und teils frischen Aromen von Sanddorn, Orange, Grapefruit und Zitrone aus. Eine zudem feine Würze enthüllt die Nuancen von Wacholder und Kardamom. Außerdem nimmt der Mund einen an Minze erinnernden Ton wahr.
Im lange kräftigen Abgang kommen nach und nach die Noten von Wacholder, Kardamom, Sanddorn, Orange, Grapefruit, Zitrone sowie Minze und Koriander zur Geltung. Eine Schärfe ist zu keinem Zeitpunkt bemerkbar.
Empfohlene Trinkweise
Die Berlin Distillery hat ihren Sundown Gin so konzipiert, dass er auch Puristen ansprechen soll. Allem voran die Milde spricht klar für den Purgenuss, der bei Zimmertemperatur oder leichter Kühlung empfehlenswert ist.
Nichtsdestotrotz ist das Mixing weitaus populärer. Abseits des großen Klassikers „Gin Tonic“ existieren außerdem der „Gin Fizz“, der „Martini“ und der „Negroni“.
Fazit