Den Brugal 1888 führt das in der Dominikanischen Republik beheimatete Tradiionshaus Brugal als seinen Gran Reserva Familiar. Die im Jahr 1888 errichtete Brennerei gewinnt diesen Rum per Destillation auf einer Column Still aus Zuckerrohrmelasse – einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung. Anschließend versehen die Maestro Roneros das Destillat mit einer 14-jährigen Reifung im tropischen Klima der Karibik: zuerst acht Jahre lang in ehemaligen Bourbonfässern, danach noch weitere sechs Jahre in ehemaligen Sherryfässern aus europäischer Eiche. Im Anschluss an die Reifung kommt der Rum mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent und zusammen mit Farbstoff in Flaschen. Der Zuckergehalt in Gramm pro Liter liegt inoffiziellen Angaben zufolge im niedrigen einstelligen Bereich. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Brugal-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Optisch fällt der dunkel-mahagonifarbene Brugal 1888 durch die nach traditionellerweise von einem Netz umgebene Weißglasflasche auf. Der recht kompakte, zylindrische Körper bietet ein ansprechendes Handling und verjüngt sich geringfügig zum dicken, standfesten Boden hin. Über rundliche Schultern ist ein eher kurzer Hals angebracht. Diesen umgibt zum einen eine schwarze Wachsschicht, zum anderen ein schwarzes Label mit dem goldfarbenen Markenschriftzug nebst Logo in Form eines Wappens und den ebenfalls goldfarbenen Römischen Ziffern für die Zahl „1888“.
Eine mit schwarzem Wachs überzogene Holzkappe hält den Naturkorken, der die Flasche verschließt.
Die Front zieren die goldfarbene Jahreszahl beziehungsweise Bezeichnung „1888“ und ausgewählte Medaillen, die der Rum von Brugal in internationalen Wettbewerben erhielt. Ebenfalls vorhanden ist ein umfangreicher Text über die doppelte Fassreifung – allerdings auf Spanisch. Ein kleines, beigefarbenes Etikett führt erneut die Fasssorten und zudem die Signatur von Maestro Ronero Don Fernando O. Brugal auf.
Ein mittelgroßes Rücketikett enthält keine nennenswerte Infos oder Designmerkmale.
Geruch / Geschmack
In der Nase präsentiert sich der Brugal 1888 ausgewogen süß und würzig. Erkennbar sind die Noten von Vanille, Karamell, Banane und Trockenfrüchten, gepaart mit Anklängen von Zimt, getoasteter Eiche, Nüssen und Kakao. Ferner weist der Geruch eine subtile Orangenfrische auf.
Der Geschmack ist weich mit einer mittelkräftig ausgeprägten Aromatik nach Vanille, Karamell, reifen Bananen, Trockenfrüchten, Sherry, Eichenholz und etwas Orange. Eine Schärfe ist im Mund nicht vorhanden.
Das lange Finale erweist sich zunächst als trocken mit Röstaromen, Lakritze, getoastetem Eichenholz, Karamell und einem Hauch Orange. Gegen Ende klingt der Rum cremig-schokoladig aus.
Empfohlene Trinkweise
Mit dem Brugal 1888 hat man in erster Linie einen Sipping-Rum vor sich. Für ein unverfälschtes Geschmacksprofil empfiehlt sich der Genuss bei Zimmertemperatur. Will man die verschiedenen Geschmacksebenen des Rums erkunden, hilft ein spezielles Tasting-Ritual von Brugal weiter: der Genuss aus einem vorgewärmten Glas bei etwa 24 bis 26 °C soll die optimale Entfaltung aller Facetten ermöglichen, während das Trinken aus einem vorgekühlten Glas bei 15 bis 20 °C die von der Reifung in ehemaligen Sherryfässern herrührenden Aromen isoliert.
Auch in Longdrinks und Cocktails ist der Rum gut aufgehoben, beispielsweise im „Horse’s Neck“ oder im „Old Fashioned“. Wenige weitere Drinks listet die Website von Brugal inklusive der Rezepturen auf.
Fazit