Seinen Weg auf den deutschen Markt schaffte der Bruichladdich Islay Barley 2009 gegen Ende 2015. Bei dieser limitierten Jahrgangsabfüllung handelt es sich um einen Single Malt Whisky, für den die Bruichladdich Distillery auf der schottischen Insel Islay ausschließlich vor Ort angebaute Gerste bezog. Bereits im Jahr 2008 wurden die Gerstensorten „Publican“ und „Oxbridge“ von den im Inneren der Insel gelegenen Farmen Cruach, Claggan, Island und Mulindry geerntet und verarbeitet. Im Jahr 2009 erfolgte die Destillation des ungetorften Gerstenmalzes und die Einlagerung in ehemaligen Bourbonfässern aus amerikanischer Eiche durch den damaligen Head Distiller Jim McEwan. In den Lagerhäusern an der stürmischen Meeresbucht Lochindaal ruhten die Fässer für circa sechs Jahre bis zur Abfüllung im Juni 2015. Der Alkoholgehalt liegt bei 50 Prozent, auf die Zugabe von Farbstoff wurde genauso verzichtet wie auf die Anwendung einer Kühlfiltration. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Bruichladdich-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wurde der goldfarbene Bruichladdich Islay Barley 2009 in der für die Marke typischen Apothekerflasche aus Weißglas. Die kompakte Form bietet ein passables Handling und besitzt einen zylindrischen Körper, der sicher auf einem soliden Boden steht. Am anderen Ende befinden sich runde Schultern, die zum mittellangen Hals führen. Den Hals umgibt eine silberfarbene Banderole, versehen unter anderem mit dem schwarzen Markenschriftzug.
Verschließen lässt sich die Flasche mit einem Naturkorken, der an einem grau eingefärbten Holzgriff befestigt ist.
Das Etikettendesign besteht auf Vorderseite aus direkt auf das Glas gedruckten Text in mattem Weiß. Zu sehen sind der Markenschriftzug, das Markenlogo, die Bezeichnung des Whiskys sowie die Namen der für den Anbau der Gerste verantwortlichen Farmen. Außerdem sind die Signatur von Head Distiller Jim McEwan und ein kurzer Text über die Idee hinter diesem Whisky abgebildet.
Die Rückseite ziert ein transparentes Etikett, das neben der Bezeichnung des Whiskys und der Namen der Farmen keine weiteren, nennenswerten Infos führt.
In einer zylindrischen Hülle in sattem Gelb kommt die Flasche des Bruichladdich Islay Barley 2009 daher. Die metallene Dose ist sehr stabil, besonders dank des fest angebrachten Bodens. Die Optik prägt eine leicht erhabene Schrift in Weiß und Braun, inhaltlich angelehnt an das Hauptlabel der Flasche. Weitere Texte geben einen noch genaueren Einblick in die Entstehung dieses Whiskys.
Geruch / Geschmack
Als mild und temperamentvoll erweist sich der Geruch des Bruichladdich Islay Barley 2009. Neben den Noten von süßlichem Toffee, Vanille, Honig, saftigem Apfel, Malz und Zerealien sind eine salzige Meeresbrise, wenige Stachelbeeren und etwas Eichenholz erkennbar.
Der kräftige Geschmack lässt die Aromen von süßem Malz und Gerste, Vanille, Toffee und Honig, gepaart mit Meersalz, Orange und Trockenfrüchte frei. An die Zunge legt sich außerdem kurzweilig eine minimale Schärfe nach Pfeffer, gefolgt von wenig getoastetem Eichenholz am Gaumen.
Das sehr lange, trockene und recht milde Finish klingt mit den Nuancen von Toffee, Honig, Vanille, Malz, Eichenholz, Nüssen, Pfeffer und etwas Apfel nach.
In Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers wird der Duft merklich milder und in erster Linie süß. Es ist kaum Temperament mehr vorhanden.
Auch geschmacklich ist der Whisky nun sehr mild, süß und süffig. Während die Schärfe praktisch komplett ausfällt, lässt die aromatische Vielfalt recht deutlich nach.
Der ähnlich lange Abgang fällt deutlich flacher und cremig aus.
Empfohlene Trinkweise
Allem voran empfehlen wir den Genuss des Bruichladdich Islay Barley 2009 pur und bei Zimmertemperatur. Wer Wert auf eine freie Entfaltung der Aromen legt, sollte auf eine Kühlung sowie die Hinzugabe von Eiswürfeln verzichten. Für ein alternatives und milderes Geschmacksprofil kann man wenige Tropfen stillen Wassers hinzugeben, wobei der markante Charakter des Whiskys jedoch weitreichend verloren geht.
In puncto Cocktails bieten sich der „Whisky Sour“, der „Old Fashioned“ und der „Rob Roy“ an.
Fazit