Der Caorunn Gin ist eine Kreation von Simon Buley, seines Zeichens Gin Master und Malt Whisky Distiller der Balmenach Distillery in der Speyside innerhalb der schottischen Highlands. Die Rezeptur aus dem Jahr 2009 besteht aus neutralem Getreidealkohol, schottischem Wasser und insgesamt elf Botanicals, darunter fünf regionale beziehungsweise keltische – Vogelbeere, Gagelstrauch, Heidekraut, Löwenzahn, Apfel der Sorte Coul Blush – und sechs klassische – Wacholder, Koriander, Orangenschale, Zitronenschale, Angelikawurzel, Zimtkassie. Nicht wie häufig durch Mazeration, sondern mittels Dampfinfusion erfolgt die Aromatisierung des Alkohols. Während einer vierfachen Destillation in einer Brennanlage, einer sogenannten Copper Berry Chamber aus den 1920er-Jahren, durchläuft der verdampfte Alkohol die Kräuter und Gewürze. Die Chargengröße umfasst 1.000 Liter je Ansatz. Zuletzt wird der Alkoholgehalt auf 41,8 Prozent gebracht. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Caorunn-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Eine bauchige Weißglasflasche mit einer einmaligen Form zeichnet den Caorunn Gin aus. Der Körper verläuft von dem sehr breiten und standsicheren Boden entlang fünf Kanten – in Anspielung an die fünf regionalen Botanicals – zu den abgerundeten Schultern. Von dort geht ein mittellanger Hals aus, der von einem rustikalen Naturkorken an einer grauen Kappe aus Kunststoff verschlossen wird. Den Hals umgibt eine schwarz-weiße Banderole, versehen mit dem Gründungsjahr der Balmenach Distillery. Ein Flaschenanhänger zeigt einerseits ein Bild der rauen Highlands und andererseits die Rezeptur eines Gin Tonics.
Vorne in der Mitte fällt der Blick auf ein rotes Asterisk, dessen fünf Enden auf die fünf regionalen Botanicals anspielen. Knapp oberhalb des Bodens befinden sich ein graues Etikett. Hinter dem Markennamen und der Lautschrift sind stilisierte Darstellungen der fünf regionalen Botanicals aufgeführt.
Die Rückseite ziert ein ebenfalls graues Label, das Infos über die Bestandteile des Gins nennt.
Geruch / Geschmack
In der Nase erscheint der Caorunn Gin recht klassisch. Den ausgesprochen runden Geruch prägen Noten von Zitrus mit besonders würziger Orangenschale, denen ebenbürtig Wacholder sowie erdig-würzige Auszüge von Koriander und Angelikawurzel entgegenstehen. Eine dezente und angenehme Schärfe sorgt für eine merkliche Intensität.
Am Gaumen zeigt sich zunächst für eine Sekunde fruchtiger Apfel, gefolgt von kräftigem Wacholder und Koriander. Erdige und kräutrige Aromen, wie von Angelikawurzel, stoßen zum Geschmack dazu. Neben Zimt sind leichte und erfrischende Zitrusfrüchte im Hintergrund zu erkennen. Punktuell erreicht eine angenehme Schärfe den Gaumen.
Im langen und milden Abgang überrascht der stets trockener werdende Gin mit einer besonderen Süße, die bestimmt wird von reifem Apfel, Heidekraut und wenig Zimt.
Empfohlene Trinkweise
Prädestiniert ist der Caorunn Gin zum Mixen von Cocktails und Longdrinks. Allen voran steht der Gin Tonic, der nach Angaben des Herstellers mit mehreren Apfelscheiben garniert werden sollte. Genauso bieten sich die Klassiker Martini und Gin Fizz. Zahlreiche weitere Kreationen zum Nachmixen listet die Website von Caorunn.
Darüber hinaus ist der Gin auch pur und leicht gekühlt ein Genuss.
Fazit