Beim Conde de Osborne handelt es sich um einen Brandy de Jerez Solera Gran Reserva und die älteste, handelsübliche Qualität aus der spanischen Bodega Osborne. Der Name stammt von der ab 1869 für Erben des Familienunternehmens üblichen Bezeichnung „Conde de Osborne“ und bedeutet „Graf von Osborne“. Kräftige Grundweine der Airen-Traube werden in traditionellen Kupferkesseln zu aromatischen Holandas mit einem Alkoholgehalt von 60 bis 65 Prozent destilliert. Über zehn Jahre reift der Brandy am Osborne-Firmensitz im andalusischen El Puerto de Santa Maria in amerikanischen Eichenfässern, in denen zuvor süßer Pedro-Ximénez-Sherrywein ruhte. Während der Reifung durchläuft der Brandy ein Solera-System, ein Stapel von Fässern in dem alte und junge Chargen immer wieder vermählt werden. Nach der Reifezeit wird der Brandy entnommen und mit einem Alkoholgehalt von 40,5 Prozent abgefüllt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Osborne-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die Flasche des Conde de Osborne fällt sehr robust und schwer aus. Die Dicke des Weißglases ist insbesondere am Flaschenhals erkennbar. Der Korpus ist äußerst bauchig und voluminös, sodass die Flasche vorzugsweise am recht langen Hals oder von unten am Boden gehalten werden kann. Beim Ausschenken erscheinen das breite Glas und die Lippe unpraktisch, da der Brandy am Hals herabrinnt.
Minimal gehalten ist der bronzefarbene Aufdruck auf der Flasche, der ansprechend mit dem kräftigen Mahagonifarbton des Brandys harmoniert.
Als Verschluss dient ein dicht abschließender Naturkorken mit Kunststoffkappe. Im Detail lassen sich wenige, unschöne Klebereste zwischen Korken und Kappe erkennen.
Die in einem kräftigen Rot gehaltene Verpackung besteht aus Pappe und macht insbesondere am Boden keinen all zu stabilen Eindruck. Wir empfehlen angesichts des beachtlichen Gewichts der Flasche, dass bei einem Transport der Karton am Boden gestützt wird.
Geruch / Geschmack
Der Geruch des Conde de Osborne ist mild und zeigt deutliche Aromen von süßer Vanille, Sherry und feinem Eichenholz. Des Weiteren sind leichte Noten von Pflaumen und Rosinen erkennbar. Eine Alkoholnote weist der Brandy nicht auf.
In puncto Geschmack erweist sich der Brandy als sehr weich mit zunächst süßer Vanille und leichtem Karamell. Kurz tritt eine leichte, ansteigende Schärfe in den Mittelpunkt, eine angenehme Alkoholnote sorgt auf eine Intensität, während Anklänge von feinbitterem Kakao zu erkennen sind und die Schärfe wieder abflacht. Au Gaumen dominieren fein-strukturiertes Eichenholz und kräftiger Sherry.
Im Nachklang verbleiben sehr lang viel süße Vanille und eine zurückhaltende Sherrynote. Weiterhin ist der Brandy äußerst weich.
Empfohlene Trinkweise
Am besten nimmt man die Aromen des Conde de Osborne pur und bei Zimmertemperatur oder auch leicht erwärmt aus einem breiten Weinbrandschwenker wahr. Verzichtet werden sollte dabei auf eine Kühlung wie die Zugabe von Eiswürfeln.
Das Mixen und Kreieren von auf die Aromen des Brandys abgestimmten Cocktails sollte unserer Meinung nach Fachpersonen überlassen werden.
Fazit