Zu den wohl geschichtsträchtigsten und zugleich populärsten Spirituosen Italiens zählt der Disaronno Originale. Erstmalig im größeren Stil produziert wurde der Likör der Gattung Amaretto zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Domenico Reina und dessen Unternehmen Domenico Reina Coloniali im Herzen der nahe Mailand liegenden Gemeinde Saronno. Noch heute widmet sich dort das inzwischen Illva Saronno lautende Familienunternehmen der Herstellung nach einer von Domenico Reina entdeckten Rezeptur, die aus dem Jahr 1525 stammen soll. Verarbeitet werden Neutralalkohol, Karamellzucker und bittere Aprikosenkerne sowie 17 geheime Kräuter, Gewürze und Früchte. Nach dem im Detail nicht näher beleuchteten Herstellungsverfahren erfolgt eine Süßung in unbekanntem Umfang sowie ein Einstellen des Alkoholvolumens bei 28 Prozent. Allem Anschein nach kommt es zu keiner Färbung. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Disaronno-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Das Abfüllen des kupfer- bis bernsteinfarbenen Disaronno Originale geschieht in eine Weißglasflasche, die durch ihre Quaderform bekannt geworden ist. Diese Flaschenform, bestehend aus einem quaderförmigen Körper sowie einem stabilen Stand und stark angewinkelten Schultern, wurde in den 1970er-Jahren von einem Glasmeister aus Murano bei Venedig entwickelt. Einen kurzen Hals umgibt eine goldfarbene Banderole mit der Signatur des Gründers Domenico Reina.
Als Verschluss dient ein Drehmechanismus. Bei diesem handelt es sich um einen großen, quaderförmigen Griff aus schwarzem Kunststoff. Jede Seite ziert eine goldfarbene Reliefprägung des Markenschriftzugs. Oben auf ist das Wappen von Illva Saronno nebst der Jahreszahl, in der die Rezeptur entstanden sein soll, abgebildet.
Die Vorderseite nimmt ein großes, rechteckiges Etikett in einem schimmernden Goldfarbton ein. Darauf zu sehen sind erneut das Wappen des Familienunternehmens, der Markenschriftzug in Schwarz und wieder die Zahl des Jahres, in dem die Rezeptur entwickelt worden sein soll. Am rechten Rand des Hauptlabels erblickt man zudem einmal mehr die Signatur des Gründers.
Das ähnlich große Rücketikett enthält eine kurze Beschreibung des Likörs und verweist außerdem auf dessen Mixability.
Geruch / Geschmack
Der kräftig ausfallende Geruch des Disaronno Originale weckt Erinnerungen an Bittermandel und Marzipan bei einer angenehm zurückhaltenden Süße nach Karamell und Blütenhonig. Des Weiteren erreichen die Nase die Noten von Orange, Zimt, Kakao und Vanille. Im Hintergrund sind Kräutertöne allem voran von Kamille zu vernehmen.
Im Mund erweist sich der Likör als recht warm und angenehm süß mit Aromen von Bittermandel, Marzipan und Karamell, begleitet von Spuren von Honig sowie Orange. Außerdem kommen auch Anklänge von Zimt, Kakao und Vanille zur Geltung. Darüber hinaus machen sich auch Kräuter wie Kamille bemerkbar.
Recht lang und relativ süß fällt der Nachhall aus. Zurückbleiben die Noten von Bittermandel, Karamell, Honig, Zimt, Vanille, Kakao und Kaffee, flankiert von Nuancen von Kräutern.
Empfohlene Trinkweise
Genießen kann man den Disaronno Originale pur bei Zimmertemperatur oder leicht gekühlt. Tatsächlich verfügt der traditionsreiche Likör auch über eine umfassend erkundete Mixability. Offiziellen Angaben zufolge soll es über einhundert verschiedene Longdrinks und Cocktails geben, zu deren bekanntesten Drinkideen der „Disaronno Sour“, der „Godfather“ und der „French Connection“ gehören. Diese und weitere Rezepturen sind auf der Markenwebsite zu finden.
Fazit