Als die Bimmerle Private Distillery im baden-württembergischen Achern im Frühling 2022 ihren Evermann Black Forest Whisky enthüllte, kam neben dem Evermann Wilhelm getauften Single Malt Whisky auch der Evermann Theo genannte Blended Whisky auf den Markt. Dabei ist die Bezeichnung „Blended Whisky“ etwas irritierend, denn, soweit verständlich, ist es ein Grain Whisky ausschließlich aus eigenem Hause, aber aus verschiedenen Getreidesorten. Doppelt auf einer Kupferbrennblase destilliert wird eine Mashbill zu 70 Prozent aus Gerstenmalz und zu 30 Prozent aus „vollmundigem Getreide“. Die mindestens dreijährige Reifung erfolgt in vier Fasssorten: zu 80 Prozent in Ex-Bourbonfässern, zu zehn Prozent in neuen amerikanischen Eichenholzfässern mit Alligator Char, zu fünf Prozent in deutschen Eichenholzfässern mit Heavy Toasting und zu fünf Prozent in Akazienholzfässern mit Heavy Toasting. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent und zusammen mit Farbstoff. Eine Kältefiltration ist wahrscheinlich. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Evermann-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den goldfarbenen Evermann Theo gibt es in einer Weißglasflasche mit 0,7 Liter Fassungsvermögen. Das Design zeichnen ein mittelhoher zylindrischer Körper und ein schmaler Sockel. Über steil angewinkelte Schultern grenzt ein mittellanger Hals an. Noch ungeöffnet, überziehen Hals und Verschluss eine dunkelgrüne Schrumpfkapsel, bedruckt mit dem schwarzen Markennamen und der hellgrünen Bezeichnung des Whiskys.
Beim Verschluss handelt es sich um einen schwarzen Kunststoffkorken, der an einem dunkelbraunen Holzgriff befestigt ist. Auf dem Griff eingraviert ist das Markenlogo, das zwei entgegengesetzte und zudem „V“-förmig zusammenlaufende „E“s zeigt.
Betrachtet man die Flasche von vorne, fällt der Blick auf ein Embossing zentral auf Schulterhöhe, das aus dem Markenlogo und dem Schriftzug „Black Forest“ besteht. Außerdem findet sich auf der Front ein wappenförmiges Etikett einerseits in Weiß und andererseits in zweierlei Grüntönen, teilweise überzogen von einem Muster aus den Markenlogos, wie es auch in Form von Embossings den gesamten Körper überzieht. Mittig auf dem Etikett jedoch werden der schwarze Markenname, die hellgrüne Bezeichnung des Whiskys und eine kurze Beschreibung der Herstellung wiedergegeben.
Ein mittelgroßes Rücketikett in Dunkelgrün liefert eine Beschreibung der Fassauswahl.
Geruch / Geschmack
Die Nase erreicht der Evermann Theo frisch fruchtig mit Noten von Zitrusfrüchten und Birnen, aber auch von Trockenfrüchten. Dazu kommen Getreidenoten sowie Vanille, ein Hauch Karamell und Honig. Wenig Holz zeigt sich im Hintergrund.
Im Mund startet der Whisky mit Zitrustönen und Alkohol, außerdem ist er zwischenzeitlich doch recht scharf. Danach treten noch Trockenfrüchte mit etwas wärmender Holzwürze, Vanille und Karamell sowie Nuss in Erscheinung.
Im Abgang vernimmt man erst ein leichte Holzwürze, die etwas wärmend erscheint. Weiter ist das Finale fruchtig und malzig, dabei maximal mittellang.
In Verbindung mit wenigen Tropfen stillen Wassers verliert der Geruch stark an Kraft und Struktur.
Dagegen profitiert der Geschmack, der so deutlich milder und runder ausfällt.
Vom Nachhall wiederum bleibt wenig übrig.
Empfohlene Trinkweise
Allem voran in Drinks soll der Evermann Theo punkten. Von offizieller Seite werden ein „Black Forest Bramble“ und eine „Lady Marmelade“ empfohlen. Darüber hinaus sind ein „Whisky Sour“, ein „Manhattan“ oder ein „Horse’s Neck“ naheliegende Drinkideen.
Der Purgenuss ist nur bedingt zu empfehlen, wenn überhaupt in Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers.
Fazit