Im Frühling 2022 launchte die Bimmerle Private Distillery im baden-württembergischen Achern ihren Evermann Black Forest Whisky. Gleich zum Start erschienen zwei Varianten, darunter mit dem Evermann Wilhelm ein Single Malt Whisky. Die doppelte Destillation nimmt die Brennerei in Kupferbrennblasen auf Basis des Malzes deutscher Gerste vor. Darauf folgt eine mindestens dreijährige Reifung in sieben verschiedenen Fasssorten mit unterschiedlichen Toastings und Charrings: zu 60 Prozent in Ex-Bourbon-Casks, zu zehn Prozent in neuen amerikanischen Eichenholzfässern mit Alligator Char, zu zehn Prozent in neuen deutschen Eichenholzfässern mit Heavy Toasting, zu zehn Prozent in neuen Akazienholzfässern mit Heavy Toasting, zu vier Prozent in Ex-Süßweinfässern aus Deutschland, zu drei Prozent in Ex-Oloroso-Sherry-Casks und zu drei Prozent in neuen Kastanienholzfässern mit Medium Toasting. Nach der Vermählung geht es mit einem Alkoholvolumen von 42 Prozent und mit Farbstoff in Flaschen. Unklar ist, ob auch eine Kältefiltration erfolgt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Evermann-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der hell bernsteinfarbene Evermann Wilhelm in eine Weißglasflasche mit 0,7 Liter Fassungsvermögen. Deren Form bestimmen eine eher hoher zylindrischer Körper und ein durchaus massiger Sockel. An dem Punkt, an dem der Körper in eher steil angewinkelte Schultern übergeht, befindet sich in einer Vertiefung ein messingfarbener Metallring. Nach oben grenzen die Schultern an einen mittellangen Hals. Noch ungeöffnet, überziehen Hals und Verschluss eine dunkelgrüne Schrumpfkapsel, bedruckt mit dem weißen Markennamen und der orangenen Bezeichnung des Whiskys.
Als Verschluss fungiert ein schwarzer Kunststoffkorken, der an einem dunkelbraunen Holzgriff befestigt ist. Auf dem Griff eingraviert ist das Markenlogo, das zwei entgegengesetzte und zudem „V“-förmig zusammenlaufende „E“s zeigt.
Von vorne betrachtet, fällt auch der Blick auf ein Embossing zentral auf Schulterhöhe, das aus dem Markenlogo und dem Schriftzug „Black Forest“ besteht. Außerdem findet sich auf der Front ein wappenförmiges Etikett in zweierlei Grüntönen, teilweise überzogen von einem Muster aus den Markenlogos, wie es auch in Form von Embossings den gesamten Körper überzieht. Mittig auf dem Etikett jedoch werden der weiße Markenname, die orangene Bezeichnung des Whiskys und eine kurze Beschreibung der Herstellung wiedergegeben. Ein weiteres kleines Etikett oberhalb des Sockels liefert einen Text, der auf die Herkunft aus dem Schwarzwald und aus den Händen eines Familienunternehmens hinweist.
Ein mittelgroßes Rücketikett hält eine Beschreibung der Fassauswahl bereit.
Geruch / Geschmack
In der Nase startet der Evermann Wilhelm zunächst zitrusfrisch mit Tropennoten. Dann treten kandierte Früchte und blumige Anklänge in Erscheinung. Weiter ein paar Gewürze, kandierter Ingwer und Bitterschokolade, gefolgt von Honig, Vanille und Karamell. Eine aufsteigende Holzwürze mit leichten Röstnoten. Insgesamt ein runder und eher milder Geruch.
Geschmacklich weich und doch kraftvoll und charakterstark. Direkt eine zulegende Holzwürze, gepaart mit Trockenfrüchten, Gewürzen und Honig sowie Karamell. Punktuell sticht eine etwas röstige Schärfe am Gaumen hindurch. Zum Abgang hin erneut Gewürze und Bitterschokolade.
Im mittellangen bis langen Abgang zeigt sich der Whisky weich und leicht wärmend mit Bitterschokolade, Trockenfrüchten und Karamell, außerdem immer wieder mit pfeffrigen Gewürznoten und röstigem Holz.
Kombiniert man den Whisky mit wenigen Tropfen stillen Wassers, legt die Frische in der Nase zu, während Süße und Würze nachlassen.
Im Mund verschwindet die punktuelle Schärfe. Nun präsentiert sich der Whisky sehr rund und weiterhin charaktervoll.
Der Nachhall wird sehr weich, bleibt aber weiterhin mittellang.
Empfohlene Trinkweise
Gemacht ist der Evermann Wilhelm für den Purgenuss bei Zimmertemperatur. Eine Kühlung oder das Versetzen mit Eiswürfeln sollte zugunsten der Entfaltung der Aromen unterlassen werden. Trotz des bereits eher niedrigen Alkoholvolumens erweist sich die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers als durchaus förderlich, insbesondere in Hinblick auf den Geschmack.
Wer doch lieber einen Drink möchte, kann den Evermann Wilhelm beispielsweise in einem „Whisky Sour“, einem „Manhattan“ oder einem „Old Fashioned“ genießen.
Fazit