Als die The GlenAllachie Distillery im Sommer 2018 ihr erstes Kernsortiment vorstellte, erblickte damit auch der GlenAllachie 12 Jahre das Licht der Welt. Die seit 1967 in der schottischen Region Speyside beheimatete Brennerei, die lange Zeit nur für Blended Whiskys produzierte, verarbeitet für diesen Single Malt Whisky ungetorftes Gerstenmalz von Crisps Maltings im nahen Portgordon sowie Wasser des Burn Water – einer Quelle des Ben Rinnes. Die daraus erzeugte Maische erfährt eine vergleichsweise lange Fermentation über 120 Stunden. Erst danach kommt es zur zweifachen Destillation in Kupferbrennblasen. Für die Reifung setzt Master Distiller Billy Walker auf verschiedene Fasssorten. Im Fall der zwölfjährigen Kernqualität werden ehemalige Oloroso- und ehemalige Pedro-Ximénez-Sherryfässer sowie Virgin-Oak-Casks vermählt. Das Abfüllen in Flaschen geschieht mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der GlenAllachie-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Das Flaschendesign des kupfer- bis mahagonifarbenen GlenAllachie 12 Jahre weist Züge einer modern interpretierten Apothekerflasche auf. Dafür spricht der eher breite und kompakte, zylindrische Körper auf einem etwas ausladenden Sockel. Rundliche Schultern verbinden den Körper mit einem mittellangen Hals, den eine schwarze Banderole mit dem goldfarbenen Markenschriftzug umgibt.
Als Verschluss kommt ein Naturkorken zum Einsatz, der an einer einheitlichen schwarzen Kunststoffkappe befestigt ist.
Die Etikettierung erstrahlt in verschiedenen Violetttönen in Kombination mit Schwarz. Auf der Vorderseite findet man zwei mittelgroße Etiketten vor. Das rundliche Label liefert den goldfarben gehaltenen Markenschriftzug, während das eckige Etikett unter anderem die Altersangabe und die Signatur des Master Distillers enthält.
Das eher große, quadratische Rücketikett ziert ein knapper Text über die Herstellungsweise bei GlenAllachie.
Daher kommt die Flasche in einer mittelprächtig stabilen Geschenkverpackung aus Pappe. Sowohl die Farbgebung als auch die Gestaltung ist angelehnt an das Etikettendesign. Auf der Rückseite jedoch trifft man einen recht ausführlichen Infotext sowie die Tasting-Notes an.
Geruch / Geschmack
In der Nase zeigt sich der GlenAllachie 12 Jahre mild und fein süß mit Noten von Vanille, Karamell, Malz, Sirup, starken Rosinen sowie weiteren Trockenfrüchte wie Pflaumen und Datteln in Kombination mit Nuancen von Bitterschokolade. Hinzu stößt eine sanfte Würze nach Eichenholz, einem Touch Rancio, Mineralien, Zimt und Muskat.
Sehr intensiv macht sich der Whisky im Mund bemerkbar. Zunächst prägen die Aromen von Vanille, Karamell, Malz, Rosinen, Pflaumen und etwas Bitterschokolade den Geschmack. Zügig übernimmt allerdings eine deutliche Eichenwürze in Begleitung von Röstnoten, Pfeffer, Muskat und ein paar Mineralien. Zeitweilig liegt dabei eine grenzwertige Schärfe an.
Auch im Nachhall schwingt noch eine merkliche Schärfe an. Nichtsdestotrotz fallen Länge und Intensität überdurchschnittlich aus. Zurück bleiben eine Eichenwürze, Röstnoten, Pfeffer, Vanille, Karamell, Apfel, Malz, wenige Trockenfrüchte und ein Touch Marzipan.
Mit wenigen Tropfen stillen Wassers offenbart der GlenAllachie 12 Jahre einen merklich cremigeren und süßeren Geruch, in dessen Mittelpunkt die Vanille steht.
Vor allem geschmacklich kommt der Whisky nun deutlich weicher daher. Dabei bleibt die Struktur weitestgehend erhalten.
Schließlich erweist sich nun auch der Abgang als weicher, allerdings auch als kürzer.
Empfohlene Trinkweise
Den GlenAllachie 12 Jahre kann man pur bei Zimmertemperatur genießen. Eine Kühlung wie auch die Hinzugabe von Eiswürfeln sollte zugunsten der freien Entfaltung der Aromen unterlassen werden. Wer es jedoch etwas milder möchte, kann wenige Tropfen stillen Wassers hinzufügen.
Genauso bietet sich der Whisky als Zutat für Drinks an. Zu den Klassikern zählen der „Whisky Sour“, der „Rob Roy“ und der „Old Fashioned“.
Fazit