Mit dem Glenfiddich Fire & Cane wuchs die Experimental Series im Frühjahr 2019 um eine weitere Abfüllung. Die Nummer vier der im Oktober 2016 ins Leben gerufenen Reihe ist ein von Brian Kinsman, Malt Master der Glenfiddich Distillery in der schottischen Speyside, kreierter Single Malt Scotch Whisky, für den sowohl ungetorfte als auch getorfte Single Malts vermählt werden. Nach deren in Kupferbrennblasen stattfindenden zweifachen Destillation aus dem Wasser der Robbie-Dhu-Quellen und ungetorftem respektive getorftem Gerstenmalz erfolgt die Hauptreifung über einen nicht genannten Zeitraum in ehemaligen Bourbonfässern der im US-Bundesstaat Kentucky beheimateten Küferei Kelvin Cooperage. Anschließend kommt es zu einem dreimonatigen Finish in ehemaligen Rumfässern aus Lateinamerika. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent und zusammen mit Farbstoff. Inoffiziell ist auch von einer Kältefiltration die Rede. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Glenfiddich-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den kräftig goldfarbenen Glenfiddich Fire & Cane gibt es in einer Flasche aus leicht grau getöntem Weißglas. Das Design prägt die Glenfiddich typische, dreikantige Form mit passablem Handling. Knapp oberhalb des recht breiten und standsicheren Bodens ist der Körper tailliert. Steil angelegte Schultern führen zu einem mittellangen Hals. Den Hals umringt eine orange-rote Banderole mit einem kupferfarbenen „Fire & Cane“-Schriftzug.
Verschlossen wird die Flasche von einem Naturkorken, der an einer großen Holzkappe befestigt ist. Diese ziert der Hirsch – das Markenzeichen von Glenfiddich.
Auf der Vorderseite befinden sich das Gründungsjahr der Destillerie als Reliefprägung auf Schulterhöhe und die kupferfarbenen Aufdrucke des Hirschs sowie des „Fire & Cane“-Schriftzugs. Unterhalb davon erblickt man ein kleines, orange-rotes Etikett, auf dem der weiße Markenschriftzug nebst der kupferfarbenen Qualitätsbezeichnung und der ebenfalls kupferfarbenen Signatur von Malt Master Brian Kinsman abgedruckt sind.
Das auch orange-rote, mittelgroße Rücketikett enthält wenige Produktinfos.
Geruch / Geschmack
In der Nase entfaltet der Glenfiddich Fire & Cane die mittelkräftigen und süßen Noten von Vanille, Karamell, Malz und Buttergebäck, gepaart mit der Nuance von gebackenem Apfel. Doch nicht nur eine Süße, sondern auch eine Würze nach feinem Torfrauch, Rauchschinken, Mineralien und einem Touch milden Pfeffer zeichnet den Geruch aus. Ferner erkennt man eine Spur Zitrus.
Geschmacklich erweist sich der Whisky als recht intensiv nach süßer Vanille, Karamell und Malz sowie zugleich feinwürzig nach Torfrauch, Mineralien, leicht scharfem Pfeffer und etwas Eichenholz. Auch im Mund kann man einen Hauch Zitrus wahrnehmen.
Der Abgang liefert mittellang die Noten von Mineralien, Torfrauch, Eichenholz, wenig Pfeffer und Karamell, ehe er abrupt nachlässt.
Mit wenigen Tropfen stillen Wassers weist der Geruch des Glenfiddich Fire & Cane merklich weniger Struktur und Kraft auf. In den Vordergrund rücken eine etwas frische Fruchtigkeit nach Zitrus und cremiges Toffee.
Das Geschmacksprofil fällt nun sehr weich und doch recht ähnlich, aber deutlich schwächer und weniger strukturiert aus.
Deutlich verliert der Nachhall, der nun schwächer und kürzer daherkommt.
Empfohlene Trinkweise
Im Vordergrund steht der Purgenuss des Glenfiddich Fire & Cane bei Zimmertemperatur. Eine Kühlung oder die Hinzugabe von Eiswürfeln sollte vermieden werden, damit sich die Aromen ungehindert entfalten können. Die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers raubt dem Whisky die Intensität und die Struktur.
Durchaus lassen sich mit dem Whisky auch verschiedene Cocktails zubereiten. Nicht nur ein „Whisky Sour“, sondern auch ein „Old Fashioned“ oder ein „Rob Roy“ bieten sich an.
Fazit