Der Granit Bavarian Gin wurde von Stefan Penninger der Hausbrennerei Penninger entwickelt und Anfang 2014 auf den Markt gebracht. Zur Klasse der London Dry Gins zählend basiert das aus dem südlichen Bayrischen Wald stammende Erzeugnis auf einem Neutralalkohol in Bio-Qualität. Insgesamt 28 Bio-Botanicals werden für die Mazeration verwendet. Darunter befinden sich für Gin üblich Wacholderbeeren, Koriandersamen und Kardamom, aber auch Ingwer und zahlreiche Kräuter sowie Wurzeln aus Bayern wie Melisse, Arnika, Enzian, Bärwurz und Angelikawurzeln. Nach der Destillation in einer Kupferbrennblase und einer dreimonatigen Ruhephase in Steingutgefäßen wird der Gin über Granitsteine verschiedener Größe und Körnung gefiltert. Diese derzeit wohl einzigartige Filtrationsverfahren verdeutlicht nebenbei die regionale Verbundenheit des Gins zur Granitstadt Hauzenberg. Die Filtration erfolgt mittels eines Oxy-Esterators – ein trichterförmiges Gestell – aus den 1960er Jahren. Mit Wasser aus Gebirgsquellen erhält der Gin einen Alkoholgehalt von 42 Prozent. Zucker kommt nicht zum Einsatz. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Penninger-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die Flasche des Granit Bavarian Gin ist in der Form eines Quaders designt, was zusammen mit der Verwendung von glattem Weißglas an einen Granitstein erinnert. Das dicke Glas, insbesondere am Boden ersichtlich, sorgt für eine besondere Stabilität, allerdings auch für ein überdurchschnittliches Gewicht der Flasche. Mit dem recht kompakten Design fällt die Handhabung beim Einschenken leicht. Der großflächige, eckige Boden verleiht der Flasche einen sicheren Stand. Die flach abgerundeten Flaschenschultern münden in einem kurzen Flaschenhals, der von einem sicher abschließenden und zugleich leichtgängigen Kunstkorken mit Holzkappe verschlossen wird.
Das Papieretikett auf der Vorderseite ist sehr groß und schwarz-weiß gehalten. Im Mittelpunkt, über dem Schriftzug „Granit Bavarian Gin“, steht ein Arbeiter, der einen noch grob beschlagenen Stein mit einem Werkzeug bearbeitet.
Auf der Rückseite der Flasche befindet sich ein mittelgroßes Etikett, welches einen kurzen Infotext zum Gin und Biosiegel aufführt. Ein mehrfach an der Flasche vorkommendes Logo zeigt zwei gekreuzte Hammer.
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem mitgelieferten Granitstein, der mit einem Kunststoffanhänger um den Hals jeder Flasche angebracht ist. Dieser stammt aus Hauzenberg und wurde zuvor für die Filtration gebraucht.
Geruch / Geschmack
Der Granit Bavarian Gin zeigt in der Nase sehr ausgewogene, sehr frische und milde Noten von Wacholder, Koriander und Zitrusfrüchten. Neben einer dezenten pfeffrigen Schärfe mit Anklängen von Ingwer lassen sich tief verborgen erdige Noten von Kräutern erkennen. Spuren von Alkohol sind überhaupt nicht vorhanden.
Geschmacklich ist der Gin zunächst sehr erdig, würzig und intensiv von bayrischen Kräutern wie Enzian und Bärwurz, die moderat süß und zugleich bitter auftreten. Zudem entwickelt sich eine Schärfe mit einem Aroma von Ingwer und eine minimale Alkoholspur. Am Gaumen kommen zurückhaltender Wacholder und leichte Zitrusfrüchte hervor.
Im mittellangen Abgang bleiben dezenter Wacholder, geringe Schärfe und frische Zitrusfrüchte zurück. Vorrangig klingen die leicht bitteren, bayrischen Kräuter nach.
Empfohlene Trinkweise
Für die beste Entfaltung der Aromen empfiehlt es sich, den Granit Bavarian Gin pur bei Zimmertemperatur zu genießen. Wer den Gin gekühlt trinken möchte, kann den mitgelieferten Granitstein tiefkühlen und in das Glas geben, womit es zur Kühlung aber nicht zur Verwässerung kommt.
Natürlich ist der Gin auch gut in Cocktails und Longdrinks – allen voran einem Martini oder einem Gin Tonic – aufgehoben, die somit einen bayrischen Touch erhalten. Die Hausbrennerei Penninger empfiehlt die Verwendung der Bitterlimonaden von Thomas Henry.
Fazit
Update
Mit dem Umzug der Penninger Hausbrennerei von Hauzenberg nach Waldkirchen im Jahr 2020 wurde die Granitstein-Filtration eingestellt. Weiterhin erfährt der Gin eine Ruhephase in Steingutbehältern, die mit an den neuen Standort umgezogen sind.