Er soll der Erste und Älteste seiner Art sein: der Heering Cherry Liqueur. Die Geschichte dieses Kirschlikörs, der noch heute nach der Originalrezeptur hergestellt werden soll, reicht bis in das Jahr 1818 zurück. Damals erreichte den jungen, dänischen Geschäftsmann Peter F. Heering die Rezeptur eines Cherry Cordial, den er unter dem Namen Heering Cherry Liqueur erfolgreich zu einer Weltmarke entwickeln konnte. Nach mehreren Besitzerwechseln über die Jahrzehnte beziehungsweise Jahrhunderte befindet sich die Marke heute im Besitz der De Kuyper Royal Distillers in Schiedam in den Niederlanden. Im Mittelpunkt der Herstellung steht die Sauerkirschsorte Stevns aus Dänemark. Die leicht gepressten Kirschen werden samt der Kerne in Neutralalkohol mazeriert und für drei Jahre in Eichenholzfässer eingelagert. In der finalen Phase stoßen geheime Kräuter und Gewürze dazu. Nach der obligatorischen Süßung wird mit einem Alkoholgehalt von 24 Prozent und ohne Farbstoff abgefüllt. Der Zuckergehalt liegt bei 412 Gramm pro Liter. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Heering-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Verfügbar ist der sehr dunkle, leicht rötlich schimmernde Heering Cherry Liqueur in einer recht traditionell anmutenden Flasche aus dunklem Braunglas. Der vierkantige Körper verjüngt sich leicht zum Boden hin, während am anderen Ende etwas weitere Schultern über eine Wulst hinweg in einen mittellangen und leicht bauchigen Hals übergehen. Den Hals umgeben Teile einer schwarzen Schrumpfkapsel, versehen mit der goldfarbenen Signatur des Gründers Peter F. Heering.
Die Flasche verschließt ein Naturkorken, der an einem schwarzen Kunststoffgriff befestigt ist.
Von vorne betrachtet, erblickt man eine Reliefprägung des Wappens auf der Höhe der Schultern und ein großes Hauptlabel. Das traditionelle Etikett erinnert an ein Schild, schwarz und goldfarben umrahmt und im Zentrum beige bis weiß. Im Mittelpunkt stehen der rote Markenname. Weiter sind das Gründungsjahr und erneut die Signatur des Gründers abgedruckt.
Hinten ist die Signatur des Gründers als Reliefschrift auf der Höhe der Schultern angebracht. Das schwarze Rücketikett überzieht eine knappe Beschreibung des Kirschlikörs.
Geruch / Geschmack
Die Nase umschmeichelt der Heering Cherry Liqueur mit stark ausgeprägten Noten frischer wie auch eingekochter Kirschen, begleitet von deutlichen Tönen von Bittermandel. Eine nicht unerhebliche, aber dennoch angenehme Süße schwingt mit. Im Hintergrund vernimmt man warme Alkoholnoten.
Im Mund präsentiert sich der Kirschlikör recht viskos und konzentriert. Allgegenwärtig sind kraftvolle Kirscharomen, fruchtig und süß, mit einer punktuell etwas schweren Süße. Dazu kommen Bittermandelnoten. Zum Abgang hin ein dezenter, wärmender Alkoholtouch sowie ein paar oxidative Noten.
Den leicht trockenen Nachhall prägen reife Kirschen und Bittermandel. Eine deutliche Süße, eine leichte Würze sowie ein paar oxidative Noten bleiben zurück.
Empfohlene Trinkweise
Genießen lässt sich der Heering Cherry Liqueur durchaus pur und bei Zimmertemperatur. Um etwas der Süße entgegenzusetzen, kann eine leichte Kühlung erfolgen.
Seine Bekanntheit verdankt der Heering Cherry Liqueur jedoch Drinks, in denen er eine Schlüsselzutat darstellt. Das sind im Speziellen der „Singapore Sling“ und der „Blood and Sand“. Die Marke empfiehlt darüber hinaus den Mix mit Cola oder Soda oder die Zubereitung als „Heering Spritz“. Ferner wird zur Verfeinerung eines „Old Fashioned“ oder eines „Manhattan“ mit dem Kirschlikör geraten.
Fazit