Die Spreewood Distillers führten im Frühling 2019 den Humboldt Gin zum 250. Geburtstag des deutschen Naturforschers Alexander von Humboldt ein. Den Dry Gin entwickelten die Verantwortlichen der Spreewald-Destillerie in Schlepzig nahe Berlin in Zusammenarbeit mit den Botanikern des Botanischen Gartens Berlin, der eine über 3000 Exponate umfassende Humboldt-Sammlung beherbergt. Gemeinsam kreierten die Kooperationspartner eine Rezeptur mit 21 Botanicals. Sieben davon sind Pflanzen, die Humboldt auf seiner Amerikareise gesammelt und zum Teil erstmals in Europa bekannt gemacht hat: Epazote, Congona, Angostura- und Chinarinde, Guaraná-Samen, Piment und blauer Salbei. Zunächst werden alle Zutaten einschließlich der für Gin typischen Wacholderbeere in einem Roggendestillat mazeriert und anschließend in kupfernen Hybrid-Pot-Stills redestilliert. Das Abfüllen in Flaschen erfolgt mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Humboldt-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der farblose Humboldt Gin in eine eher hohe, jedoch handliche Weißglasflasche. Deren recht simple Form setzt sich aus einem hohen, zylindrischen Körper auf einem kreisrunden Boden und kleine, rundliche Schultern für einen mittellangen Hals zusammen. Den Hals umgibt teilweise eine grau lackierte Metallbanderole, auf der der Spruch „*Humboldt Gin * Ein Gin von Welt“ in einem matten Goldfarbton zu lesen ist.
Der ebenfalls aus grau lackiertem Metall bestehende Drehverschluss zeigt dezent das matt-goldfarbene Abbild eines Kompasses.
Die Flasche umringt nahezu vollständig ein sehr großes Etikett. Über einen Großteil des Labels ist ein Panorama zu sehen, das Alexander von Humboldt und seine Begleiter auf einer Südamerikaexpedition im Jahr 1802 am Fuße des nördlichen Andenhochlands vor dem Vulkan Cayambe zeigt. Im Zentrum steht der goldfarbene Name des Gins. Weiterhin gehen goldfarbene Strahlen vom Vulkan aus. Seitlich und unterhalb des Panoramas sind ein paar Produktinfos in Schwarz auf weißem Grund abgedruckt.
Geruch / Geschmack
In der Nase startet der Humboldt Gin angenehm scharf und herb. Neben der markanten Note von Wacholder entfalten sich einige kraftvolle Gewürze, die ein komplexes und feines Zusammenspiel abliefern. Die Nuancen erinnern an Pfeffer, Chinarinde, Guaraná, Angelikawurzel und Zimt. Ferner zeichnen florale Töne und solche von Zitrus und Koriander den Geruch aus.
Geschmacklich steht zunächst das ausgeprägte Aroma von Wacholder im Mittelpunkt. Hinzustoßen diverse herbe Gewürze wie Pfeffer, Chinarinde, Guaraná, Angelikawurzel und etwas Zimt. Während eine würzige Komposition im Vordergrund steht, bilden leichte Anklänge von Zitrus und ein paar florale Töne den Rahmen. Eine alkoholische Schärfe ist derweil nicht vorhanden.
Das sehr lange und milde Finish erweist sich als floral, mit etwas Zitrus und einer feinen Würze. Erhalten bleiben Noten von Wacholder, Zimt und Pfeffer.
Empfohlene Trinkweise
Seitens der Spreewood Distillers wird der Genuss des Humboldt Gins in Form des großen Klassikers „Gin Tonic“ empfohlen. Zusätzlich ist auch die Zubereitung von weiteren Longdrinks und Cocktails wie dem „Gin Fizz“, dem „Martini“ oder dem „Negroni“ möglich.
Wer ein hochwertiges Destillat zu schätzen weiß, sollte den Gin durchaus pur und bei Zimmertemperatur probieren.
Fazit
Update
Im Jahr 2021 verkauften die Spreewood Distillers den Humboldt Gin – wir berichteten. Anders als erst gedacht, wurde die Rezeptur doch zwischenzeitlich vom neuen Markeneigentümer Berliner Bärensiegel geändert. Nun sind es noch 19 von 21 Botanicals. Nicht mehr explizit genannt werden die zwei Botanicals Epazote und blauer Salbei. Ob dies tatsächlich für eine merkliche Veränderung des Geschmacksprofils sorgt, bleibt offen.