Gegen Ende 2016 kündigte Giuseppe Gallo den Italicus – Rosolio di Bergamotto an. Der erfahrene Barprofi und Hotelfachmann, zuletzt auch als Global Brand Ambassador für Martini tätig gewesen, will mit seinem Likör eine in Vergessenheit geratene Spirituosenkategorie zurückbringen, die er in seiner Kindheit an der Amalfiküste beim Schälen von Bergamotten für den Rosolio seiner Mutter kennenlernte. Inspiriert von einer Rezeptur aus den 1850er-Jahren, als Rosolio noch als Aperitivo di Corte und Hausgetränk des Königs von Savoy bekannt war, entwickelte Giuseppe Gallo seinen Likör in Zusammenarbeit mit der Familienbrennerei Torino Distillati, die im piemontesischen Moncalieri ansässig ist. So treffen aus den Schalen kalabresischer Bergamotte und sizilianischer Cedro gewonnene Öle auf die über mehrere Tage in Getreidealkohol mazerierten Ingredienzen Kamille aus Latium sowie gelbe Rosen, Enzian, Lavendel und Zitronenmelisse aus Norditalien. In der Flasche angekommen, liegt das Alkoholvolumen bei 20 Prozent. Über den Umfang der Süßung schweigt man sich aus. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Italicus-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der Italicus – Rosolio di Bergamotto in eine hohe Flasche, deren türkisblaues Glas das Meer vor der Amalfiküste widerspiegeln soll. Der recht hohe, zylindrische Körper weist mit 20 Strahlen die gleiche Anzahl der Regionen Italiens und zugleich ein gutes Handling auf. Erwähnenswert ist auch der Boden, der massiv und sehr standsicher ausfällt. Rundliche Schultern führen zu einem mittellangen Hals, der in eine breite Lippe mündet. Den Hals umgibt eine matt-goldfarbene Banderole, die eine kurze Beschreibung des Likörs in schwarzer Schrift ziert.
Als Verschluss kommt ein Kunstkorken zum Einsatz. Das schwarzweiße Muster am Rand des großen Griffs soll sich auf die Gotik beziehen. In der Mitte eines goldfarbenen Rings befindet sich ein Abbild in Weiß, das den kindlichen Bacchus mit Bergamotten in den Händen zeigen soll.
Auf der Vorderseite ist das vergleichsweise kleine Hauptlabel in eine Vertiefung eingelassen. Vor matt-goldfarbenem Grund ist der Markenschriftzug in schwarzen Druckbuchstaben abgebildet.
Das noch kleinere Rücketikett liefert zusätzlich ein paar Genussempfehlungen.
Geruch / Geschmack
In der Nase erscheint der Italicus – Rosolio di Bergamotto zugleich filigran und intensiv. Den Geruch prägen sehr feine Zitrusnoten, eine geringe Süße und ein leichter Bitterton. Im Hintergrund sind die Noten von Enzian, etwas Lavendel und wenig Rose zu erkennen. Weder eine Schärfe noch Alkoholnoten sind vorhanden.
Geschmacklich erweist sich der Likör als sehr rund und harmonisch. Die Zitrusaromen treffen auf eine moderate Süße, die Züge von Honig erkennen lässt. Derweil kommen auch florale Töne von Rosen und Lavendel zur Geltung. Vor dem Abgang treten etwas Enzian und wenig Kamille mit leichten Bittertönen auf.
Im Finish klingt mittellang bis lang eine angenehme Süße, gepaart mit wenigen Bitternoten, nach. Erhalten bleiben feine Zitrusnoten, Lavendel, Kamille und ein Hauch Enzian.
Empfohlene Trinkweise
Für Puristen bietet sich der Italicus – Rosolio di Bergamotto in reiner Form bei Zimmertemperatur oder auch leicht gekühlt an.
Besonders im Fokus steht allerdings auch die Mixability. Zu den Simples Serves zählen die Kombinationen des Likörs mit Tonic Water oder Prosecco – letztere wird als „Gallicus“ bezeichnet. Darüber hinaus wird von offizieller Seite aus auch ein „Negroni Bianco“ empfohlen. Eine weitere Empfehlung ist der „Ipalicus“, der gar die Verfeinerung eines IPA Biers mit dem Likör vorsieht.
Fazit