Im März 2017 führte das in Wolfenbüttel in Niedersachsen beheimatete Unternehmen Mast-Jägermeister den Jägermeister Manifest ein. Hinter dem als Super Premium angespriesene Kräuterlikör sollen circa vier Jahre der Entwicklungsarbeit in Kooperation mit ausgewählten Barprofis stecken. Wie beim originalen Jägermeister dienen als Basis die 56 von Gründer Curt Mast auserwählten Kräuter, Gewürze und Co. aus aller Welt. Verraten werden beispielhaft Sternanis, Zimt und Ingwerwurzel. Die Zutaten werden in vier sensorisch ähnliche Gruppen eingeteilt, exakt nach der lediglich zwei Menschen bekannten Rezeptur in Trockenmischungen abgewogen und in große Edelstahltanks gegeben. In diesen werden die Zutaten über 42 Tage immer wieder mit Neutralalkohol durchspült, sodass vier Mazerate entstehen. Nach der Filtration werden die vier Mazerate vermählt und als sogenannter Grundstoff für bis zu zwölf Monate in große Eichenholzfässer gegeben. Die Fässer sind vielfach vorbelegt beziehungsweise stark ausgespült, damit keine Reifung im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine Harmonisierung und Oxidation erfolgt. Währenddessen reift in „kleinen“ Fässern, gefertigt aus deutscher und amerikanischer Eiche, ein Weizenfeindestillat, in dem unter anderem Vanille mazeriert wird. Die Reifezeit wird mit mindestens 15 Monaten angegeben. Dieses fünfte Mazerat wird schließlich mit dem Grundstoff vermählt und mit Flüssigzucker, Karamell, Neutralalkohol sowie Wasser abgemischt. Abgefüllt wird mit einem Alkoholgehalt von 38 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Jägermeister-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
In einer recht voluminösen, aber durchaus noch handlichen 1,0-l-Flasche aus Weißglas kommt der Jägermeister Manifest daher. Der für die Marke typische, quaderförmige Körper besitzt eine großflächigen und daher standfesten Boden. Über eher flache Schultern ist der sehr kurze Hals angebunden.
Verschließen lässt sich die Flasche von einem metallenen Drehmechanismus, der wie die kleine Banderole um den Hals in Grau und Schwarz gehalten ist. Rundherum ziert ein weißer „Manifest“-Schriftzug den Verschluss, während oben das kreisrunde, orangene Markenlogo positioniert ist.
Vorne fällt der Blick auf das kupferne Markenlogo mit dem Markenzeichen, dem Hirschkopf. Darunter befindet sich der strahlend weiße „Manifest“-Schriftzug.
Die beiden Seiten ziert der Markenschriftzug in Reliefschrift.
Auf der Rückseite sind der Hirschkopf als Reliefprägung sowie ein Infotext über den Kräuterlikör in Weiß abgebildet.
Geruch / Geschmack
Sehr fein, mild und kräftig erreicht der Jägermeister Manifest die Nase. Ausgewogen zwischen süß und herb können sich Noten von Orangen, Süßholz, Zimt, Nelken, Anis, Vanille und Karamell entfalten.
Im Mund ist der Kräuterlikör zunächst angenehm süß. Nach und nach kommen die subtilen Aromen von Orangen, Anis, Zimt, Karamell, Süßholz, Vanille und Trockenfrüchte zur Geltung. Am hinteren Gaumen sind herbe Nuancen zu erkennen. Eine Schärfe findet sich nicht.
Das recht lange und milde Finish erscheint etwas trocken, mit Anklängen von Orange, Süßholz, Trockenfrüchten, Anis und etwas Zimt.
Empfohlene Trinkweise
Einen authentischen Genuss des Jägermeister Manifest erhält man pur bei Zimmertemperatur. Eine Kühlung ist im Prinzip unnötig. Nichtsdestotrotz rät Jägermeister auch zum Genuss mit einem Eiswürfel, was auch „Manifest-Ritual“ genannt wird.
Da der Purgenuss im Fokus steht, gibt es kaum Drinkideen. Eine jedoch ist ein „Manifest Sour“, in dem der Kräuterlikör den Whiskey ersetzt.
Fazit