Im Frühling 2019 erweiterte das Unternehmen Mast-Jägermeister in Wolfenbüttel in Niedersachsen sein Portfolio um den Jägermeister Scharf. Dabei handelt es sich um einen auf der Rezeptur des originalen Jägermeister basierenden Kräuterlikör. Zunächst werden die 56 von Gründer Curt Mast auserwählten Kräuter, Gewürze und Co. aus aller Welt beschafft. Mit von der Partie sind beispielhaft Sternanis, Zimt und Ingwerwurzel. Die Zutaten werden in vier sensorisch ähnliche Gruppen eingeteilt, exakt nach der lediglich zwei Menschen bekannten Rezeptur in Trockenmischungen abgewogen und in große Edelstahltanks gegeben. In diesen werden die Zutaten über 42 Tage immer wieder mit Neutralalkohol durchspült, sodass vier Mazerate entstehen. Nach der Filtration werden die vier Mazerate vermählt und als sogenannter Grundstoff für bis zu zwölf Monate in große Eichenholzfässer gegeben. Die Fässer sind vielfach vorbelegt beziehungsweise stark ausgespült, damit keine Reifung im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine Harmonisierung und Oxidation erfolgt. Für den Jägermeister Scharf stößt außerdem ein zusätzliches Mazerat aus Ingwer- und Galgantwurzel dazu. Zu guter Letzt wird mit Flüssigzucker, Karamell, Neutralalkohol und Wasser abgemischt. Das Alkoholvolumen liegt bei 33 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Jägermeister-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die Flasche des kupferfarbenen Jägermeister Scharf kommt mit der für die Marke typischen Vierkantform und dem ebenso typischen Grünglas daher. Der an seinen Seiten links und rechts leicht vertiefte Körper besitzt ein passables Handling und steht sicher auf einem rechteckigen Boden. Eng anliegende Schultern führen zum kurzen Hals.
Verschlossen wird die Flasche von einem Drehmechanismus aus schwarz und rot lackiertem Metall. Auf dem Deckel wird der weiße Markenschriftzug und auf der Seite das Wort „Scharf“ abgebildet.
Auf der Vorderseite befindet sich das große, dunkel-olivgrüne Hauptlabel. Der in erster Linie weiß und rot gehaltene Aufdruck setzt sich aus dem Logo und dem verschachtelten Wort „Scharf“ sowie der Bezeichnung „Hot Ginger“ zusammen.
Das farblich an das Hauptlabel angelehnte Rücketikett liefert eine kurze Beschreibung sowie mehrere Skalen, die die Intensität der verschiedenen Geschmacksnoten angeben.
An den Seiten ist der Markenname in Reliefschrift zu finden.
Geruch / Geschmack
Kräftig und doch recht fein entfaltet der Jägermeister Scharf seinen Geruch, der zunächst süß nach Karamell und trocken-würzig nach Zimt erscheint. Ferner entwickelt sich eine angenehme Schärfe von Ingwer, begleitet von einem Touch Chilischärfe. Zudem zeigt sich eine warme Orangennote.
Geschmacklich startet der Kräuterlikör recht süß nach Karamell und zugleich kräutrig mit Bitternoten. Zügig rückt eine scharfe Würze mit den starken Aromen von Zimt und Ingwer, Kardamom und Chili in den Vordergrund. An die Zunge legt sich zeitweise eine sehr kräftige Schärfe, die nicht jedermanns Fall sein dürfte. Im Hintergrund schwingt das Aroma von Orangen mit.
Im mittellangen Finish bleiben Süße, Würze und moderate Schärfe mit Noten von Karamell, Zimt und Ingwer erhalten. Erneut sind Spuren von Orange vorhanden. Noch sehr lang zeigt sich etwas Chili.
Empfohlene Trinkweise
Offiziell wird der Genuss des Jägermeister Scharf pur und bei minus 18 Grad Celsius empfohlen. Genauso bietet sich aber auch der Purgenuss bei Zimmertemperatur an, da so Geruch und Geschmack unverfälscht wahrgenommen werden können.
Optional kann der Kräuterlikör als Zutat für diverse Drinks herhalten. Denkbar sind zum Beispiel die eigentlich für den originalen Jägermeister vorgesehenen Drinks „Jägermeister Mule“ oder „Jägermeister Old Fashioned“.
Fazit