Als die Jura Distillery im Frühling 2018 ihre gesamte Core Range erneuerte, wurde der Jura 12 Jahre als zentrale Kernqualität eingeführt. Wie vor dem Relaunch setzt die Brennerei auf der schottischen Insel Jura für ihre Single Malt Whiskys auf zweierlei New Make Spirits: einer wird aus gänzlich ungetorftem, der andere aus in unbekanntem Umfang getorftem Gerstenmalz gewonnen. Getrennt voneinander erfolgen zunächst der Maische- und der Gärprozess, ehe es zur zweifachen Destillation in Kupferbrennblasen kommt. Im Fall der zwölfjährigen Kernqualität findet die Hauptreifung in Ex-Bourbonfässern statt. Daran knüpft ein Finish in Ex-Oloroso-Sherry-Butts an. Nach dem Vatting mehrheitlich mit ungetorftem Whisky geschieht das Abfüllen in Flaschen mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent und zusammen mit Farbstoff. Zwar fehlen Angaben hinsichtlich einer Kältefiltration, diese gilt jedoch als wahrscheinlich. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Jura-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die den bernsteinfarbenen Jura 12 Jahre beherbergende Weißglasflasche weist den für die Marke typischen Look auf. Diesen prägt nicht nur ein eher kompakter Körper mit ovaler Grundfläche, sondern auch eine starke Taillierung auf halber Höhe. Entsprechend verfügt die Flasche über einen etwas solideren Sockel und stark rundliche Schultern. Letztere führen zu einem annähernd mittellangen und recht bauchigen Hals. Den besagten Hals umringt eine schwarze Banderole, auf der mehrfach der weiße Markenschriftzug und diverse kupferfarbene Höhenlinien abgebildet werden.
Als Verschluss dient ein Naturkorken, der an einem schwarzen Kunststoffgriff befestigt ist.
Das Design der Vorderseite setzt aus einem quadratischen Hauptlabel in Schwarz mit dezenten durchschimmernden Höhenlinien und einem kleinen rechteckigen Etikett in einem matten Kupferfarbton zusammen. Auf dem Hauptlabel trifft man den Markenschriftzug sowie die Altersangabe in Weiß und eine kurze Verkostungsnotiz in einem matten Kupferfarbton an. Das darunter angebrachte Etikett liefert eine kurze Beschreibung der Fassreifung sowie die Signatur von Distillery Manager Graham Logan. Ober- und Unterhalb der Etikettierung befinden sich auf die Isle of Jura verweisende Reliefschriften.
Das schwarze, rechteckige Rücketikett führt etwas umfangreichere Tasting-Notes an. Darüber liefert eine Reliefprägung mit der Zahl 1810 das Gründungsjahr der Brennerei.
Standardmäßig wird die Flasche des Jura 12 Jahre in einer Geschenkverpackung mit einer Hülle aus stabiler Pappe und einem Boden aus solidem Metall angeboten. Die recht schlanke Hülle erstrahlt in einem Kupferfarbton mit dezent angedeuteten Höhenlinien. Der weiße Aufdruck besteht auf der Rückseite aus einer Darstellung der Insel und zwei Texten über die Insel sowie den Whisky.
Geruch / Geschmack
Recht fein dringt der Jura 12 Jahre mit den Noten von Vanille, Karamelltoffee und Malz in Begleitung eines markanten Anklangs von Birnen vor. Allmählich entwickelt sich eine leichter Torfrauch zusammen mit Tönen von Jod, Leder und etwas Salz. Eher untergeordnet sind Nuancen von weißer Schokolade und Rosinen zu vernehmen. Alkohol macht sich derweil nicht bemerkbar.
Der Geschmack erweist sich als weich mit feinem, leichtem Torfrauch sowie einem Hauch Jod und einer Spur Salz. Zügig rückt viel Malz in Kombination mit den süßlichen Aromen von Vanille, Karamell, Birnen und Rosinen in den Vordergrund. Im Hintergrund verweilen Anklänge von getoastetem Eichenholz.
Den ziemlich langen und weichen Nachklang prägen ein leichter Torfrauch, viel Salz und Leder. Zudem bleiben Noten von Malz, Vanille, Zitrus, Birne und etwas geröstetem Eichenholz zurück.
Mit wenigen Tropfen stillen Wassers erreicht der Jura 12 Jahre die Nase etwas schwächer und cremiger. Im Mittelpunkt stehen nun Salz und Malz.
Im Mund kommt der Whisky weiterhin kräftig und ausgeprägt, allerdings runder und sehr weich daher.
Der Abgang fällt nun sehr weich, etwas flacher und kürzer aus.
Empfohlene Trinkweise
In Anbetracht des Geschmacksprofils, über das der Jura 12 Jahre verfügt, gilt die Empfehlung dem Purgenuss bei Zimmertemperatur. Sowohl eine Kühlung als auch die Hinzugabe von Eiswürfeln sollte vermieden werden, um auch die subtilen Nuancen zu erhalten. Die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers offenbart ein weicheres und durchaus noch interessantes Geschmacksprofil.
Wenn es an das Mixen geht, bieten sich Klassiker wie der „Whisky Sour“, der „Rob Roy“ und der „Old Fashioned“ an.
Fazit