Der Kilchoman 2007 Vintage ist der zweite Jahrgangswhisky und zum Testzeitpunkt der älteste Single Malt Whisky der Kilchoman Destillerie auf der schottischen Insel Islay. Basis des Whiskys ist das mit einem Phenolgehalt von 50 ppm sehr stark getorfte Gerstenmalz von Port Ellen Maltings. Destilliert wurde der Jahrgangswhisky im Jahr 2007 und direkt in ehemalige Bourbon-Eichenfässer eingelagert. Nach sechs Jahren im Fass erfolgte Mitte 2013 die Abfüllung mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent. Wie für die Kilchoman Destillerie üblich wurden auf eine Kältefiltration und auf die Zugabe von Farbstoff verzichtet. Die Auflage ist weltweit auf 10.000 Abfüllungen limitiert. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Kilchoman-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Für die Verkostung stand uns nur eine Probenflasche des Kilchoman 2007 Vintage zur Verfügung. Dennoch lassen sich die charakteristischen Merkmale der Standardflasche mit einer Füllmenge von 0,7-Liter beschreiben.
Gegenwärtig werden alle Whiskys von Kilchoman in gleiche Flaschen mit unterschiedlicher Farbgebung der Etiketten abgefüllt. Die Flasche ähnelt im Großen und Ganzen einer Apothekerflasche, mit ihrer breiten, runden Taille, den langgestreckten Schultern und dem recht kurzen, dicken Flaschenhals. Auffälliger Unterschied ist eine kantige Verbreiterung am Flaschenboden, die über eine Reliefprägung verfügt. Der Flaschenkörper wirkt sehr solide, die eher niedrige Flaschenhöhe sorgt für eine gute Balance beim Einschenken.
Die aus Weißglas gefertigte Flasche erstrahlt in der Farbe des sehr hellen, goldfarbenen Whiskys.
Das recht große, rechteckige Hauptetikett ist ebenso wie eine Banderole am Flaschenhals in dunklem Schwarzblau gehalten und mit einem goldfarbenem Rahmen umgeben. Unter dem Hauptetikett findet sich ein weiteres Etikett, das den Whisky mit einem kräftigen Türkisfarbton sowie dem Aufdruck „2007 Vintage“ deutlich vom übrigen Sortiment abhebt.
An der Vorderseite auf der Höhe der Flaschenschultern befindet sich eine münzgroße Senke für das goldfarbene Logo der Kilchoman-Destillerie. Dieses zeigt groß im Mittelpunkt eine keltische Triskele.
Noch in der Flasche sowie beim Einschenken fällt der Kilchoman 2007 Vintage durch eine leicht ölige Konsistenz auf. Darüber hinaus bilden sich kaum Blasen im Glas.
Geruch / Geschmack
In der Nase zeigt der Kilchoman 2007 Vintage angenehm mittelstarken Torfrauch. Weiterhin weist der Geruch eine hölzerne, leicht fruchtige Süße und eine fein-strukturierte, malzige Würze von Getreide auf. Leichte Noten von Pfeffer und Schokolade sind ebenfalls zu vernehmen. Es zeigt sich, je länger am Whisky gerochen wird, desto homogener erscheint das Zusammenspiel des Torfrauchs mit der malzigen Würze und der Eichenholznote.
Im Geschmack kommen sanfte, blumig-florale Noten, Aromen von frischem Eichenholz und Vanille sowie eine komplexe, luftige Süße zur Geltung. Deutliche Getreide- beziehungsweise Malzaromen dominieren den – aufgrund des Verzichts auf die Kältefiltration – recht öligen Whisky. Der Torfrauch ordnet sich geschickt ein und sorgt zusammen mit einer minimalen Alkoholspur für eine ansprechende Intensität der ganzen Aromen, was alles in allem eine sehr ausgewogene bis harmonische Balance zufolge hat. Die Zugabe von Wasser schwächt den Geschmack des Whiskys insgesamt ab, es rückt lediglich die Vanille in den Vordergrund.
Der Nachhall ist mittellang und von einer angenehmen Balance torfiger, malzig-würziger Noten geprägt. Es bleibt recht lange ein öliger Film am Gaumen zurück.
Empfohlene Trinkweise
Da es sich beim Kilchoman 2007 Vintage um einen Jahrgangswhisky mit einer recht geringen Auflage handelt, sollte er bewusst pur genossen werden. Auf eine Kühlung des Whiskys sowie die Zugabe von Eiswürfeln ist zu verzichten, um das gesamte Spektrum an Aromen wahrnehmen zu können.
Mit etwas stillem, mineralienarmem Wasser können häufig weitere Aromen dem Whisky entlockt werden. Im Falle des Kilchoman Vintage 2007 konnten wir jedoch nur eine Abschwächung der Aromen, ausgenommen der Vanille, feststellen. Nebenbei erhielt der Whisky durch die Wasserzugabe eine leichte Trübung.
Fazit