Mit dem Martin Miller’s Westbourne Strength Dry Gin wurde über die Jahre 2002 und 2003 eine Variante mit auf 45,2 Prozent angehobenem Alkoholgehalt entwickelt, die einer entsprechenden Nachfrage aus der Gastronomie nach mehr Intensität nachkommen soll. Wie beim 40-prozentigen Martin Miller’s Gin finden auch hier die Botanicals Koriandersamen, Angelikawurzel, Süßholz, Zimtkassie, Muskatnuss, Schwertlilie und natürlich Wacholderbeere Verwendung, wenn auch in einer geringfügig veränderten Balance. Zusammen mit einem geringen Anteil Limettenschalen entsteht ein Mazerat, während parallel dazu auch Bitterorangen-, Zitronen- und Limettenschalen mazeriert werden. In zweierlei Destillationsprozessen werden die beiden Mazerate in einer Kupferbrennblase destilliert. Die beiden Destillate werden vermählt und mit geringen Mengen einer Gurken-Lösung angereichert. Zu guter Letzt wird der Alkoholgehalt mittels arktischem Wasser Islands auf 45,2 Prozent gebracht. Für die Herstellung verantwortlich zeichnet die Langley Distillery nahe dem englischen Birmingham. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Martin-Miller’s-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Das Flaschendesign für den Martin Miller’s Westbourne Strength Dry Gin ist eher ungewöhnlich, weiß aber im Detail zu gefallen. Die sehr stabil wirkende Weißglasflasche verfügt über einen voluminösen Körper in sechskantiger Form mit einer leicht nach außen gewölbten Rückseite. Mit dem breiten Körper lässt sich die Flasche nur schwer umgreifen, womit das Handling nicht ganz leicht fällt.
Zwischen Flaschenkörper und -hals setzt sich die kantige Struktur in Form flacher Schultern fort. Darüber schließt ein langer und recht breiter Flaschenhals an, der im unteren Drittel eine Tischtennisball-große Verbreiterung besitzt. Im Großen und Ganzen ähnelt diese Form einer Brennblase.
Beim Verschluss handelt es sich um eine dünne, silberfarbene Metallkappe, die nach erstmaligem Öffnen mehr und mehr ausschlägt, bis sie kaum mehr sicher abschließt. Ein dosiertes Ausschenken gelingt durch die recht breite Öffnung nur bedingt. An den Verschluss grenzt eine metallene Banderole mit Reliefschriftzug.
Eine Auffälligkeit der Vorderseite ist auf den ersten Blick das nur Briefmarken-große Etikett, welches lediglich die Bezeichnung des Gins auf blauem beziehungsweise silberfarbenem Grund aufführt. Bei genauerer Betrachtung fällt der Blick durch das Glas und den klaren Gin auf die Innenbedruckung des Rückenetiketts: im Mittelpunkt ist ein Portrait von Martin Miller, rundherum eine Erläuterung von ihm zur Bedeutung des isländischen Wassers. Nebenbei sind hier auch die Füllmenge sowie der Alkoholgehalt abgedruckt. Ein Ausschnitt der Weltkarte – über die gesamte Rückseite abgebildet – zeigt von vorne betrachtet Großbritannien, Island sowie den Seeweg zwischen der Destillerie und der Wasserquelle.
Das Etikett auf der Rückseite führt knapp die Herstellung des Gins auf.
Geruch / Geschmack
In der Nase zeigen sich zunächst sehr deutliche, intensive Wacholdernoten. Eine häufig auftretende Schärfe ist beim Martin Miller’s Westbourne Strength Dry Gin nicht bemerkbar. Gegenüber dem Wacholder stehen sehr subtile Noten von Zitrusfrüchten. Auch Koriander ist sehr dezent vorhanden.
Das Tasting offenbart zunächst kräftige Aromen von Bitterorangen, Wacholder und Koriander. Insgesamt tritt der Gin äußerst intensiv und mit einer beachtlichen, aber noch geradeso angenehmen Schärfe auf. Neben der Schärfe tritt eine süßliche Note begleitet von Gurke sowie Zitrusfrüchten hervor.
Im Finish klingt der Gin sehr langsam und konstant aus. Die Schärfe endet dagegen abrupt. Milder Wacholder sowie Koriander bilden im Nachklang eine angenehme Balance mit den spritzig-frischen Zitrusaromen.
Empfohlene Trinkweise
Beheimatet ist der Martin Miller’s Westbourne Strength Dry Gin in erster Linie in Mixgetränken. Mit dem erhöhten Alkoholgehalt und der damit verbundenen Intensität können nicht nur klassische Drinks wie ein „Gin Tonic“ oder ein „Martini“, sondern auch moderne Kreationen erstellt werden. Beim Mixen sollte darauf geachtet werden, dass Mischgetränke, wie das Tonic Water beim „Gin Tonic“, von hoher und damit vergleichbarer Qualität des Gins verwendet werden.
Der pure Genuss ist aufgrund der Stärke des Gins nur bedingt möglich beziehungsweise empfehlenswert.
Fazit