Das englische Traditionshaus Berry Bros. & Rudd lancierte im Jahr 2010 den No. 3 London Dry Gin. Der seit 1698 bestehende Wein- und Spirituosenspezialist mit Sitz in 3 St. James’s Street in London will 730 Tage in die Entwicklung investiert haben, für die unter anderem auch Spirituosenexperte Dr. David Clutton und Barprofi Alessandro Palazzi herangezogen wurden. Zu den lediglich sechs Botanicals, die die auf drei „Geschmacksrichtungen“ – Juniper, Citrus und Spice – ausgelegte Rezeptur umfasst, zählen Wacholderbeeren aus Italien, Grapefruitschale aus Uruguay, Orangenschale aus Spanien, Koriandersamen aus Bulgarien, Kardamom aus Guatemala und Angelikawurzel aus Polen. Die eine über 16 Stunden andauernde Mazeration der Botanicals in neutralem Getreidealkohol und eine über sieben Stunden ablaufende Destillation vorsehende Herstellung findet unter der Leitung von Master Distiller Myriam Hendrickx in einer über einhundert Jahre alten Kupferbrennblase bei den De Kuyper Royal Distillers im niederländischen Schiedam statt. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 46 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Berry-Bros.-&-Rudd-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Daher kommt der klare No. 3 London Dry Gin in einer Grünglasflasche, die mit zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen aufwartet. Den Anfang macht bereits die auf die Anzahl der Botanicals verweisende Formgebung der Flasche: insgesamt sechs Kanten sind paarweise gebündelt anzutreffen. Horizontale Rillen verbessern vor allem die Haptik. Derweil verjüngt sich der recht hohe Körper geringfügig zum sechseckigen Fuß hin. Am anderen Ende führen eng anliegende Schultern zu einem eher kurzen, aber breiten Hals mit noch breiterer Lippe. Den Hals umgibt eine silberfarbene Banderole, die mit den Wappen des britischen Königshauses bedruckt ist – eine ausschließlich Hoflieferanten vorbehaltene Ehre.
Als Verschluss kommt ein Naturkorken zum Einsatz, der an einem silberfarbenen Kunststoffgriff befestigt ist. Auf dem Griff ist das ein Schlüsselloch zeigendes Logo eingraviert.
Im Zentrum der Vorderseite ist ein traditioneller Schlüssel in das Glas eingelassen. Der Griff des Schlüssels ziert nicht nur die Zahl drei, sondern auch die drei „Geschmacksrichtungen“ – Juniper, Citrus und Spice. Im unteren Drittel trifft man das strahlend weiße Etikett an, das auch auf die zwei Seiten hinaus reicht. Vorne setzt sich der schwarz gehaltene Aufdruck aus dem Markenschriftzug sowie den Merkmalen wie den Verweis auf die Herstellung in den Niederlanden oder den drei „Geschmacksrichtungen“ zusammen. Außerdem sind in Grün die Chargennummer und die Nummer der zum Einsatz gekommenen Kupferbrennblase aufgeführt. Daneben erblickt man zudem die Signatur von Dr. David Clutton.
Während der auf die linke Seite der Flasche ragende Teil des Etiketts keinen nennenswerten Informationsgehalt bietet, werden auf dem Teil rechts Angaben zur Entstehungsgeschichte und zur Herstellung des Gins gemacht.
Geruch / Geschmack
Kräftig und ausgeprägt dringt der No. 3 London Dry Gin in die Nase vor. Den Geruch führt eine stetig stärker werdende Note von Wacholder an. Begleitend zeigen sich Zitrustöne vor allem von Orange und eine Note von Kardamom. Entfernt kann ein Anklang von Koriander vernommen werden.
Im Mund entfaltet sich der Gin sehr kräftig und akzentuiert mit viel Wacholder. Eher untergeordnet tritt Koriander auf. Derweil machen sich geschmacklich die zitrisch-fruchtigen Aromen von Grapefruit und Orange sowie die feinwürzig-wärmenden Nuancen von Kardamom und Angelikawurzel bemerkbar.
Der Abgang fällt sehr lang, weich und ölig bis trocken aus. Weiterhin sehr intensiv und sehr warm erwarten den Genießer eine feine Würze sowie Wacholder, Grapefruit und Orange. Zuletzt bleibt eine Spur Angelikawurzel.
Empfohlene Trinkweise
In Anbetracht seiner hohen Qualitäten und seiner überzeugenden Aromatik spricht der No. 3 London Dry Gin auch Puristen an. Genießer können den Gin ohne Weiteres bei Zimmertemperatur genießen.
Wie üblich für Gin liegt jedoch der Fokus auf dem Mixen. Was das anbelangt, scheinen keine Grenzen gesetzt. Abseits des großen Klassikers „Gin Tonic“ bieten sich vor allem der „Gin Fizz“, der „Martini“ und der „Negroni“ an. Die Rezepturen dieser wie auch weiterer Longdrinks und Cocktails liefert die offizielle Markenwebsite .
Fazit