Der Noilly Prat Original Dry aus Frankreich ist nicht mehr wegzudenken. Der weiße, trockene Vermouth soll noch immer nach der aus dem Jahr 1813 stammenden Originalrezeptur von Joseph Noilly in der La Maison Noilly Prat in der südfranzösischen Gemeinde Marseillan unweit des Mittelmeers entstehen. Das 16 Monate in Anspruch nehmende Herstellungsverfahren setzt sich aus der zwölfmonatigen Reifung trockener Weißweine der regionalen Rebsorten Picpoul de Pinet und Clairette in alten Eichenholzfässern an der freien Luft sowie der zwölfmonatigen Reifung aufgespriteter Süßweine – sogenannter Mistelle – in großen Eichenholzfässern in den Kellern des Hauses zusammen. In einem Blend der trockenen Weiß- und der aufgespriteten Süßweine werden 20 Kräuter und Gewürze aus aller Welt über drei Wochen lang in großen Eichenholzfässern mazeriert. Die komplette Rezeptur ist geheim, soweit bekannt sind neben Wermutkraut auch Kamille, Enzian, Muskatnuss, Nelke, Koriander, Bitterorange, Kardamom und Holunderblüte mit von der Partie. Nach der Mazeration und der Filtration wird mit einem Alkoholvolumen von 18 Prozent und einem Zuckergehalt von 35 Gramm pro Liter abgefüllt. Zu einer Färbung kommt es allem Anschein nach nicht. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Noilly-Prat-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Das Abfüllen des hell-goldfarben schimmernden Noilly Prat Original Dry geschieht in eine aus Grünglas bestehende Weinflasche, die Züge einer Amphore aufweist. Zu dieser Form tragen ein breiter Sockel, eine starke Taillierung und ein rundlicher Zuwachs entlang den Schultern. Weiter folgt ein mittellanger Hals, an dessen Ende eine dunkelgrüne Metallhülle vorzufinden ist. Auf der Hülle ist dezent in hellem Grün das kreisrund umfasste Markenlogo zu sehen, das sich aus den Initialen der „Noilly Prat & Cie“ zusammenfügt.
Beim Verschluss handelt es sich um einen Drehmechanismus aus grün lackiertem Metall. Oben auf ist das diesmal goldfarben gehaltene Logo zu sehen.
Die Vorderseite zieren zwei Etiketten. Das eine in Form einer Banderole erscheint in dunklem Grün und zeigt den weißen Markenschriftzug sowie das goldfarbene Logo. Darunter findet man ein größeres Etikett in einem leicht schimmernden Dunkelgrau vor. Von oben nach unten setzt sich der grüne wie auch goldfarbene Aufdruck aus dem Markenlogo samt französischer Flagge, der in Ornamenten eingefassten Herkunftsbezeichnung und einer Darstellung der Fässer auf dem Hof der La Maison Noilly Prat zusammen.
Ein mittelgroßes Rücketikett in Weiß hält eine kurze Beschreibung des Vermouths und eine Drinkempfehlung bereit.
Geruch / Geschmack
In die Nase gelangt der Noilly Prat Original Dry mit mittlerer Intensität. Den Geruch zeichnen zunächst die Noten fruchtigen Weißweins sowie Anklänge von Zitrus und Trauben aus. Eine gut eingebettete und leicht wärmende Würze weckt Erinnerungen an leicht bitteres Wermutkraut, Zimt und Nelke. Hinzu stoßen Nuancen von Kamille und Holunderblüten sowie eine Süße von Honigmelone und vollen Trauben.
Den ausbalancierten und kräftigen Geschmack prägen vorerst die Aromen fruchtigen Weißweins einschließlich einer leichten Zitrusfrische und vereinzelter Mineralien. Zur Entfaltung gelangt eine Würze nach fein bitterem Wermutkraut, Erde, Zimt, Nelke und Kardamom, in Begleitung von etwas Bitterorange. Eher untergeordnet präsentiert sich eine angenehme Süße von Trauben, Honig und Holunderblüten. Punktuell vernimmt man eine feine Alkoholwärme.
Im mittellangen bis langen Abgang klingen fruchtiger Weißwein, wenig Zitrus, bitteres Wermutkraut, ein Hauch Eichenholz, Holunderblüten, eine Traubensüße und Kamille nach. Ferner wird der Nachhall merklich trockener.
Empfohlene Trinkweise
Eine Empfehlung verdient der Purgenuss des Noilly Prat Original Dry bei Zimmertemperatur, besser noch gekühlt oder mit Eiswürfeln.
Wenn es an das Mixen geht, bieten sich moderne Longdrinks wie der „Vermouth Tonic“ oder der „Vermouth Soda“, aber auch Cocktailklassiker wie der „Martini“ oder der „Gibson“ an.
Fazit