Im Frühjahr 2016 schaffte der Oban Little Bay seinen Weg auf den deutschen Markt. Den Single Malt Whisky stellt die im Jahr 1794 an der Westküste der schottischen Highlands gegründete Oban Distillery aus leicht getorftem Gerstenmalz und dem Wasser des Loch Gleann a’Bhearraidh in Ardconnel her. Die zusammen mit Hefe fermentierten Zutaten erfahren eine zweifache Destillation in kleinen Kupferbrennblasen, um anschließend für unbestimmte Dauer heranzureifen. Welche Fasssorten für die Reifung zum Einsatz kommen, nennt die Brennerei offiziell nicht. Verschiedene Quellen sprechen von der parallelen Lagerung in Refill-Bourbonfässern mit Enden neuer ausgebrannter Eiche, europäischen Ex-Sherryfässern und Refill-Bourbonhogsheads. Zusätzlich soll ein gemeinsames Finish in extra kleinen Eichenholzfässern stattfinden. In die Flasche gelangt der Whisky gefärbt und kältegefiltert mit einem Alkoholgehalt von 43 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Oban-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die aus Weißglas bestehende Flasche des bernsteinfarbenen Oban Little Bay zeichnet ein hoher, zylindrischer Körper mit passablem Handling aus. Die Form verjüngt sich minimal zu dem einigermaßen standfesten Boden. Runde Schultern verbinden den Körper mit dem sehr langen und recht dünnen Hals. Diesen umgibt eine teils in dunklem Blau schimmernde, teils in hellem Blau gehaltene Banderole, versehen mit dem goldfarben umrandete Logo des Hause Oban.
Als Verschluss dient ein Naturkorken, der an einer von Lack überzogenen Holzkappe befestigt ist.
Das Etikettendesign prägen helle Blau- und Beigetöne sowie goldfarbene Verzierungen. Im Zentrum des mittelgroßes Hauptlabels auf der Vorderseite steht der in einem separaten Fenster hervorgehobene Markenname, über dem eine weiße Möwe fliegt. Rundherum fällt der Blick auf ein dezent angedeutetes Panorama der um die Brennerei entstandenen Stadt Oban, in deren Vordergrund ein Text über die Destillerie abgebildet steht.
Das mittelgroße, quadratische Etikett hinten führt keine nennenswerten Infos.
Zu haben ist die Flasche des Oban Little Bay in einer Geschenkverpackung. Die aus einem Pappzylinder und solidem Metallboden und -deckel bestehende Hülle orientiert sich optisch stark an dem Design der Etiketten.
Geruch / Geschmack
Als süßlich und fruchtig erweist sich der Duft des Oban Little Bay. Zu erkennen sind einerseits die Noten von Vanille, Toffee-Karamell, Malz und Honig, begleitet von einer Spur Eichenholz. Andererseits entfalten sich die Nuancen von saftigen Äpfeln, Trockenfrüchte sowie ein Anklang von Orange. Ferner dringt eine kleine frische Alkoholnote und eine leicht maritimer Hauch in die Nase.
Der Geschmack bietet reichlich Würze, mit kräftigen Aromen von getoasteter Eichenholz und Bitternoten. Außerdem kommen Früchte, Karamell, Nüsse und auch wenige Kräuter an Zunge und Gaumen zur Geltung. Alles in allem ist nur eine geringe Schärfe vorhanden.
Im Abgang klingt der Whisky sehr lang und kräftig mit Noten von Vanille, getoasteter Eiche, Nüssen und einer Prise Salz nach.
Kombiniert man den Whisky mit wenigen Tropfen stillen Wassers, fällt der Geruch merklich weicher und milder aus. In den Vordergrund rücken die süßen Komponenten, während die kleine Alkoholspur verschwindet.
Geschmacklich bleibt der Whisky weiterhin recht rau, wirkt aber nun auch etwas buttrig.
Das Finish ist deutlich kürzer und stark abgeschwächt.
Empfohlene Trinkweise
Für eine ungestörte Entfaltung der Aromen empfiehlt sich der Genuss des Oban Little Bay pur und bei Zimmertemperatur. Eine Kühlung oder die Hinzugabe von Eiswürfeln ist dagegen hinderlich. Auch mit wenigen Tropfen stillen Wassers verliert der Whisky merklich.
Ist der Genuss als Drink gewünscht, bieten sich der „Whisky Sour“ und der „Old Fashioned“ an. Von offizieller Seite aus wird der „Rusty Nail“ empfohlen.
Fazit