Im Jahr 2013 hat die Bruichladdich Distillery auf der schottischen Insel Islay den Octomore Scottish Barley Edition 06.1 gelauncht. Diese als eine der torfigsten Single Malt Whiskys der Welt geltende Limited Edition ist nach einer Farm nahe der Ortschaft Port Charlotte benannt. Ausgangsbasis der Herstellung bildeten schottische Gerste und Quellwasser von der Octomore Farm. Die Gerste wurde beim Trocknen über einer Torfflamme äußerst stark getorft – der Phenolgehalt des Malzes betrug sehr hohe 167 ppm. Mit Hefe fermentiert und zweifach in den Kupferbrennblasen von Bruichladdich langsam destilliert, folgte eine fünfjährige Reifung in amerikanischen Eichenholzfässern im wilden Klima der Hebriden. Das Abfüllen in Flaschen geschah ohne Kältefiltration, ohne Farbstoff und mit einem Alkoholgehalt von 57 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Octomore-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wurde der Octomore Scottish Barley Edition 06.1 in eine hohe und eher schmale moderne Flasche, die mattschwarz gefärbt und besonders schwer ist. Der langgestreckte Körper besitzt einen nur minimalen Bauch, flache Schultern und einen breiten mittellangen Hals, den eine silberfarbene Banderole mit einem orangefarbenem Aufdruck über die Geschichte der Octomore Farm umgibt.
Als Verschluss dient ein großer heller Naturkorken mit großer geschwärzter Holzkappe.
Das mattschwarze Sleeve ist auf der Vorderseite vertikal mit dem silberfarbenen „Octomore“-Schriftzug und „Scottish Barley“ in einem Goldton bedruckt. Neben dem Markennamen finden sich die gälische Aussprache von Octomore, die Edition, die Altersangabe sowie der Hinweis über den Phenolgehalt.
Die Rückseite ziert ein kleines schwarzes Etikett, das in Gold- und Silberfarben die wesentlichen Infos über den Whisky nennt.
Untergebracht ist die Flasche in einer hochwertigen, ebenfalls schwarzen Metalldose. Die Beschriftung ist an die der Flasche angelehnt. Zudem hat hier Jim McEwan, Head Distiller bei Bruichladdich, seine Unterschrift hinterlassen.
Geruch / Geschmack
Den Geruch des Octomore Scottish Barley Edition 06.1 zeichnet ein feiner Torfrauch aus. Intensiv und zugleich subtil sowie leicht erreicht der Whisky die Nase. Neben dem Torf zeigen sich maritime Noten von Salz, eine pfeffrige Schärfe und Frische von Zitrusfrüchten. Zuletzt erscheint der Geruch fruchtig und leicht ledrig, ergänzt von würzigen Kräutern.
Im Mund entwickelt sich ein filigraner Torf mit süßlichen Anklängen, begleitet von Malz und Vanille. Insgesamt vollmundig und rund offenbart der Whisky eine deutliche aber angenehme Pfefferschärfe, bevor erneut süßer Torf, eine leichte Orangenote und milder Apfel übernehmen. Zum Abgang hin rücken die Aromen von Leder und Eichenholz in den Vordergrund.
Den mittellangen Nachklang bestimmen leichte Noten von Torf, Salz, Malz als auch Vanille.
Mit wenigen Tropfen stillen Wassers erreicht nur noch wenig Torf die Nase. Der Geruch vermittelt nun Vanille, Malz, eine leichte Zitrusfrische, Salz und etwas Pfefferschärfe.
Auf der Zunge ist der Whisky nun sehr süß, mild torfig und moderat scharf, mit Auszügen von Eichenholz, Leder, Salz und Malz.
Der Abgang hält nun lang an. Cremig, malzig sowie gering torfig, mit etwas Vanille und einer minimalen Spur Salz bleibt der Whisky zurück.
Empfohlene Trinkweise
Aus unserer Sicht ist dem Octomore Scottish Barley Edition 06.1 der Genuss pur bei Zimmertemperatur vorbehalten. Auf eine Kühlung oder die Zugabe von Eiswürfeln sollte in jedem Fall verzichtet werden, da der Geschmack ansonsten deutlich nachlässt. Allerdings können wenige Tropfen stillen Wassers für eine merkliche Änderung der Aromen sorgen, wobei der Whisky hierbei durchaus seine Raffinesse verliert.
Fazit