Die Rutte Distillery im niederländischen Dordrecht hat vor allem mit ihren Gins wieder große, internationale Bekanntheit erlangt. Von der neuerlichen Aufmerksamkeit profitiert haben dürfte aber auch eine andere Spirituose aus dem Kernsortiment: der Rutte Old Simon Genever. Master Distillerin Myriam Hendrickx gibt an, den sogenannten Oude Genever nach einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Originalrezeptur von Gründer Simon Rutte herzustellen. Demnach liegt der Gehalt an Moutwijn beziehungsweise Malzwein – konkret ein ungereifter Brand aus Roggen- oder Gerstenmalz – bei mindestens 15 Prozent. Eine exakte Angabe kommuniziert Rutte nicht. Im übrigen Anteil neutralen Getreidealkohols werden insgesamt zwölf Botanicals mazeriert und erneut in Kupferbrennblasen destilliert. Neben Wacholderbeeren sind unter anderem auch geröstete Wal- und Haselnüsse, Koriander, Angelikawurzel, Muskatblüte, Süßholz, Sellerie und die Frucht des Johannesbrotbaums dabei. Zusammengeführt mit dem Anteil Moutwijn erfolgt keine Reifung, sondern eine kurze Ruhephase. Eine Süßung ist mit bis zu 20 Gramm Zucker pro Liter zulässig, eine klärende Angabe fehlt hier jedoch. Das Abfüllen in Flaschen geschieht mit einem Alkoholvolumen von 35 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Rutte-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der minimal trübe Rutte Old Simon Genever in eine Weißglasflasche mit der für die Marke typischen Form. Diese prägt ein kleiner Stand, von dem aus ein vierkantiger Körper allmählich in die Höhe sowie in die Breite geht. Über rundliche Schultern – an der Ecke links vorne ragt das Glas leicht empor – knüpft ein recht kurzer Hals an. Den Hals umringt eine rote Kapsel, die mehrfach der Markenname in einem Goldfarbton ziert und von der ein heller Stoffstreifen mit dem Markennamen in Rot ausgeht.
Als Verschluss kommt ein Kunstkorken zum Einsatz. Auf dem roten Metallgriff ist das Wappen von Rutte eingraviert.
Auf der Vorderseite, in einer leichten Vertiefung, findet man das schmale Hauptlabel mit reichlich goldfarbenen Akzenten vor. Von oben nach unten angebracht sind das rote sowie goldfarbene Wappen von Rutte, der beigefarbene Markenschriftzug vor dunkelbraunem Grund, die braune Qualitätsbezeichnung sowie ein Porträt von Gründer Simon Rutte inklusive Signatur nebst Chargennummer und Produktionsjahr.
Das eher kleine Etikett auf der Rückseite liefert einen Infotext über die Geschichte der Brennerei und die Merkmale des Genevers vor beigefarbenem Grund.
Geruch / Geschmack
Der Geruch des Rutte Old Simon Genevers erweist sich als mild, sehr malzig und süßlich. Neben deutlichen Noten von Roggen, gerösteten Nüssen, Wacholder, Koriander und Süßholz. Zwischenzeitig macht sich eine herbale Frische bemerkbar.
Im Mund tritt der Genever weich und recht viskos mit ausgeprägten Aromen von viel süßlichem Malz mit Roggenanklängen auf. Des Weiteren offenbart der Geschmack geröstete Haselnüsse, Wacholder, Koriander, etwas Angelikawurzel und Muskat sowie Süßholz. Darüber hinaus ist ein Touch Sellerie erkennbar.
Weich und mittellang bis lang klingt der Genever nach. Erst bleiben noch süßlicher Malz und Vanille, dann Sellerie, Wacholder, Koriander und Nuss zurück.
Empfohlene Trinkweise
Traditionell wird Genever pur bei Zimmertemperatur genossen. Selbiges empfiehlt sich für den Rutte Old Simon Genever, um ihn in Gänze wahrnehmen zu können.
Die offiziellen Empfehlungen, wenn es an Mixen geht, sind ein „Martinez“, eine „Dutch Lemonade“ oder ein „Mr. Simon“. Die entsprechenden Rezepturen findet man auf der offiziellen Markenwebsite . Des Weiteren hat Rutte mit dem „Summer Love“ und dem „Crimson Ghost“ zwei saisonale Drinkideen parat.
Fazit