Im Herbst 2024, ziemlich genau drei Jahre nach dem Start des Unternehmens Selva Negra Spirits in Stuttgart, erweiterten die Gründer Sebastian Dresel und Laurin Lehmann ihr Angebot gleich um zwei neue Agavenspirituosen, die von Tequila inspiriert sein sollen: den Selva Negra Blanco und den Selva Negra Reposado. Wie schon beim originalen Selva Negra Classico verarbeitet Destillateur Florian Faude, der erneut an der Entwicklung beteiligt war und mit seiner Hausbrennerei Kaiserstuhl in Bötzingen im Schwarzwald die Herstellung übernimmt, ein aus Südamerika bezogenes Extrakt der als sehr blumig und fruchtig geltenden Wildagave Salmiana. In einem geheimen Verfahren stoßen Schwarzwälder Kirschen bei der auf einer Kupferbrennblase erfolgenden Destillation hinzu. Der Selva Negra Blanco bleibt ohne Reifung. Abgefüllt wird mit einer Alkoholstärke von 40 Prozent und frei von Zusätzen wie Zucker. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Selva-Negra-Übersichtsseite zu finden.

Optik / Flasche
Zu haben ist der farblose Selva Negra Blanco in einer eher modernen und handlichen Weißglasflasche. Auf einem massiven Sockel befindet sich ein zylindrische Körper, der zu den stark rundlichen Schultern allmählich in die Breite geht. Es folgt ein mittellanger Hals.
Als Verschluss dient ein Kunstkorken, der an einem rosaroten Holzgriff befestigt ist. An dessen Seite erblickt man den silberfarbenen Markennamen. Ein Papierstreifen, verziert mit der Darstellung einer Agave und blaugrauen Mustern sowie bedruckt mit einem rosaroten „100% Agave“-Hinweis, fungiert als eine Art Siegel von Verschluss zu Hals.
Auf der Vorderseite befindet sich ein großes Etikett. Den rosaroten Markennamen im Zentrum umgeben diverse blaugrau gehaltene Verzierungen, einschließlich Darstellungen von Eichenlaub. Aufzufallen weiß das große stilisierte Abbild eines auf einem Ast sitzenden Vogels vor einer Wüstenlandschaft. Unten schließt das Etikett mit dem Verweis auf 100-prozentigen Agaveneinsatz ab.
Das mittelgroße Rücketikett ziert ein knapper Infotext.




Geruch / Geschmack
In der Nase startet der Selva Negra Blanco filigran mit Agavennoten, die zwischen honig-süß und grasig-grün angesiedelt sind. Weiter entwickelt der Geruch eine sahnige Süße mit deutlichen, fruchtigen Kirschnoten.
Am Gaumen präsentiert sich die Agavenspirituose recht weich und rein. Zunächst vernimmt man Agave mit leichter Süße und dezenter Grasigkeit, gefolgt von vanilliger Sahne mit fruchtiger Kirsche. Eine milde Pfeffrigkeit sorgt für ein seidiges, wärmendes Mundgefühl.
Auch der Abgang ist sanft und warm mit seidigem Mundgefühl. Durchaus lang klingt die Agavenspirituose süßlich, grasig und fruchtig mit Tönen von Kirsche nach.
Empfohlene Trinkweise
Nicht nur aufgrund seiner Reinheit spricht der Selva Negra Blanco den Puristen an.
Dennoch, die Agavenspirituose wurde auch für den Mix entwickelt. Typische Drinks, in denen üblicherweise Vertreter aus Mexiko anzutreffen sind, sind beispielsweise die „Margarita“ und die „Paloma“. Darüber hinaus bietet sich auch der „Negroni“ an.
Fazit
Mit dem Selva Negra Blanco will das Stuttgarter Unternehmen Selva Negra Spirits eine milde und im Vergleich zum Selva Negra Classico rauchfreie Agavenspirituose anbieten. Herausragend gelungen sind nicht nur die hohe Reinheit und die zugängliche Aromatik, sondern auch der Bezug zum Schwarzwald.
Durch und durch zeigt sich die Agavenspirituose mild, weich und rein, ohne Kraft missen zu lassen. Die Agave kommt einerseits süßlich und andererseits grasig zur Geltung, während die Kirsche überraschend harmonisch integriert ist. Das i-Tüpfelchen stellt das seidige Mundgefühl dar.
Wird nicht gerade der Purgenuss bei Zimmertemperatur gewählt, können diverse Drinks zubereitet werden.
Das Design weiß optisch wie auch qualitativ zu gefallen.
In Anbetracht des Gebotenen ist der Preis von circa 46 Euro für die 0,5-l-Flasche wirklich fair gewählt.
Das Sample wurde uns von Selva Negra Spirits ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.