Mit dem Sir Edmond Gin ehrt ein gleichnamiges Unternehmen mit Sitz in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam eine kaum beachtete Persönlichkeit. Gemeint ist der in Sainte-Suzanne auf dem französischen Übersee-Département Réunion als Sklave geborene Edmond Albius, der in 1841 mit nur zwölf Jahren die Bestäubung der auf der Insel nicht heimischen Gewürzvanille per Hand entdeckte und damit deren Kultivierung möglich machte. Knapp 40 Jahre später starb Edmond Albius zwar als freier Mann, allerdings verarmt und nie für seine Entdeckung gewürdigt. Das soll der Gin nachholen. Dessen Grundlage bildet ein von einer nicht genannten Brennerei aus fünf Botanicals erzeugter Distilled Gin: Wacholderbeeren aus Nordmazedonien, Angelikawurzel aus Grönland, Kardamom aus Guatemala, Ingwer aus Nigeria und Zimt aus China. In diesen wird mehrere Wochen lang die von Réunion bezogene Bourbon Vanille eingelegt. Der finale Gin kommt mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent in Flaschen. Nicht bekannt ist, ob zudem eine Süßung erfolgt. Von dem Erlös an jeder Flasche soll ein unbekannter Betrag an die African Wildlife Foundation gehen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Sir-Edmond-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Das Abfüllen des leicht gelblich schimmernden Sir Edmond Gins erfolgt in eine moderne Weißglasflasche. Von einem soliden Sockel geht ein eher hoher, zylindrischer Körper aus. Rundliche, jedoch stark angewinkelte Schultern führen zu recht langen Hals.
Verschlossen wird die Flasche von einem Kunstkorken, der in eine helle Holzkappe eingelassen ist. Auf der Kappe befindet sich ein weißer Aufkleber, der ein kupferfarben verziertes Emblem zeigt, in dessen Inneren ein schwarz dargestellter Fuß eines Flamingos vom Satz „An unusual Character“ umrundet wird. Ein vom Aufkleber ausgehender Streifen dient als Siegel entlang des Halses und liefert zudem die Aussage „The Legacy of Edmond Albius lives on“.
Das große Hauptlabel ist weiß mit einem schwarzen und kupferfarbenen Aufdruck. Unter dem eher schlichten Markenschriftzug erblickt man das Abbild eines Flamingos mit Zylinder und Monokel. An der Seite sind die Koordinaten der Insel Réunion abgedruckt. Unterhalb des Hauptlabels listet ein kleines, kupferfarbenes Etikett die Botanicals auf.
Ein ebenfalls großes Rücketikett enthält einen Text, wie Edmond Albius vermeintlich selbst die Entstehung seines Gins beschrieben hätte. Auffällig ist zudem ein Ausschnitt im Etikett, der wie ein Fenster den Blick auf die Innenseite des Etiketts der Vorderseite zulässt. Dort erblickt man eine Szene, die Edmond Albius in den Feldern auf Réunion, vor einem Vulkan und neben Flamingos zeigt.
Geruch / Geschmack
In der Nase präsentiert sich der Sir Edmond Gin fein und rein mit ausgeprägten Noten. In einer Balance kommen komplexe und süßliche Töne von Vanille sowie harzige und frische Anklänge von Wacholder und Zitrus zur Geltung. Des Weiteren zeichnen den Geruch die Nuancen von Ingwer, Zimt und etwas Kardamom aus.
Durchaus kräftig, blumig und würzig entfaltet der Gin im Mund ungewöhnlich viel Ingwer, in Begleitung von Wacholder. Mit einer kräftigen Würze, aber auch punktuellen Schärfe prägen die Aromen von Kardamom, Pfeffer und Angelika den Geschmack. Dabei macht sich nur wenig süßliche Vanille bemerkbar.
Der Abgang fällt recht lang und kräftig aus. Neben Ingwer und Wacholder zeigen sich noch einmal Vanille, Kardamom, Angelika und Pfeffer. Zuletzt vernimmt man an Limetten erinnernde Töne.
Empfohlene Trinkweise
Da der Purgenuss des Sir Edmond Gins nur bedingt zu empfehlen ist, sollte der Genießer auf das Zubereiten von Longdrinks und Cocktails setzen. In Frage kommen der „Gin Tonic“, der „Gin Fizz“ oder auch der „Negroni“. Einige weitere, individuelle Drinkideen wie ein Twist des „Pornstar Martini“ sind auf der offiziellen Markenwebsite zu finden.
Fazit