Im Sommer 2018 beerbte der Tamdhu 12 Jahre den Tamdhu 10 Jahre als Aushängeschild der Tamdhu Distillery in der schottischen Speyside. Für ihren Single Malt Whisky setzt die im Jahr 2013 nur kurz nach der Stilllegung wiedereröffnete Brennerei auf ungetorftes Gerstenmalz und torfhaltiges Wasser der Tamdhu Springs. Eingemaischt und fermentiert erfolgt eine zweifache Destillation in Kupferbrennblasen. Die anschließende Reifung findet über zwölf Jahre in ausschließlich First-Fill- und Second-Fill-Oloroso-Sherryfässern aus europäischer und amerikanischer Eiche statt. Sobald ausgereift, wird mit einem Alkoholgehalt von 43 Prozent und ohne Farbstoff abgefüllt. Offizielle Angaben zu einer potenziellen Kältefiltration fehlen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Tamdhu-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den kupfer- bis bernsteinfarbenen Tamdhu 12 Jahre erhält man in einer recht hohen, aber durchaus handlichen Weißglasflasche im viktorianischen Look. Die besagte Optik erzeugen die Rillen, die vom massiven und standfesten Sockel bis zur halben Flaschenhöhe reichen. Bis zu den rundlichen Schultern fällt der breiter werdende Körper glatt aus. Den kurzen Hals umgibt eine schwarze Banderole mit grauen Ornamenten und dem Logo, das die in sich verschlungenen Buchstaben „T“ und „D“ zeigt.
Verschlossen wird die Flasche von einem Naturkorken, befestigt an einer schwarzen Kunststoffkappe. Auch die Kappe ziert das Logo.
Was die Etiketten anbelangt, trifft man zwei kleine Label auf Vorder- und Rückseite an. Das Hauptlabel weckt Erinnerungen an ein Wappen mit weißem Grund und grauem sowie goldfarbenem Rand. Im Zentrum steht der schwarze Markenschriftzug, umgeben unter anderem vom Gründungsjahr und der goldfarbenen Altersangabe.
Das weiße Rücketikett liefert darüber hinaus keine nennenswerten Inhalte.
Verpackt ist die Flasche des Tamdhu 12 Jahre in eine schwarze Geschenkschatulle. Dank dicker Pappwände und eines nicht abnehmbaren Bodens fällt die Hülle äußerst stabil aus. An den Seiten links und rechts warten eine Beschreibung des Whiskys und die offiziellen Tasting-Notes.
Geruch / Geschmack
Der Geruch des Tamdhu 12 Jahre erweist sich als mild mit fein ausgeprägten Noten. Das die Nase erreichende Bouquet prägen süßliche Töne von Vanille, Karamell, Malz und Honig sowie fruchtig-süße Nuancen von Rosinen, Trockenpflaumen, Trockenfeige, etwas Banane und dezenter Orange, ergänzt von einem Hauch von Schokolade. Des Weiteren vernimmt man eine Grundwärme von Eichenholz, Rancio, Muskat und einen Touch Mineralien.
Geschmacklich recht kräftig und ausgewogen zeigen sich zunächst süßliche Aromen von Vanille, Karamell und Malz sowie fruchtig-süße von Rosinen, Trockenpflaumen und Orange, gefolgt von komplex würzigem Eichenholz, Muskat, mildem Pfeffer und etwas Nelke. Die Würze kommt gänzlich ohne eine störende Schärfe aus.
Der sehr lange Nachhall zeigt sich erst würzig und trocken mit warmem Pfeffer, Eichenholz, einem Touch Rancio, einer minimalen Spur Torf, Muskat, Nüssen und Kakao. Zu guter Letzt entwickelt sich noch einmal eine saftige Süße nach Vanille, Karamell und Rosinen.
In Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers wirkt der Geruch des Tamdhu 12 Jahre cremig und noch kräftig, jedoch flacher und vor allem mit wenig Würze.
Im Mund erscheint der Whisky nun milder und merklich flacher.
Der kürzere Abgang weist kaum noch Struktur auf.
Empfohlene Trinkweise
Wie für einen Single Malt Whisky wie dem Tamdhu 12 Jahre üblich dürfte der Purgenuss im Vordergrund stehen. Zu empfehlen ist dieser bei Zimmertemperatur, denn eine Kühlung oder die Hinzugabe von Eiswürfeln sorgt typischerweise für eine Einschränkung der Entfaltung. Auch die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers raubt dem Whisky wesentliche Züge.
Die Liebhaber von Cocktails können den Whisky auch für das Mixen verwenden. Wohl zu den populärsten Drinks zählen der „Whisky Sour“, der „Rob Roy“ und der „Old Fashioned“.
Fazit