Fest zum Portfolio des im Frühling 2021 in Deutschland eingeführten Volcán de mi Tierra Tequilas zählt der Volcán de mi Tierra Anejo Cristalino. Das hinter der Marke steckende Joint Venture, bestehend aus dem französischen Wein- und Spirituosenunternehmen Moët Hennessy und der mexikanischen Familie Gallardo, stellt diesen wie auch weitere 100% Agave Tequilas in der Agrotequilera de Jalisco im mexikanischen Bundesstaat Jalisco her. Die Grundlage bilden die auch Pinas genannten Herzen sowohl aus dem Hochland – Los Altos – als auch aus dem Tiefland – Los Valles – stammender Blaue-Weber-Agaven. Die als mineralisch, würzig und herbal geltenden Agavenherzen aus dem Tiefland werden traditionell über 36 Stunden im Backsteinofen gegart und mit einem Vulkansteinrad zerstoßen. Währenddessen werden die Agavenherzen aus dem Hochland, denen weiche und fruchtig-florale Noten nachgesagt werden, über neun Stunden in einem Autoklaven gegart und in einer modernen Mehrstufenmühle zerstückelt. Der so gewonnene Saft derer aus dem Tiefland wird zum einen Teil mit natürlichen Hefen von den Agavenblättern in Holzbottichen und zum anderen Teil mit Champagnerhefe im Edelstahltank fermentiert. Derweil erfährt der Saft der Herzen der Hochland-Agaven eine Fermentation mit Rumhefe im Edelstahltank. Die drei vergorenen Säfte werden separat erst in einer Edelstahlbrennblase und anschließend noch einmal in einer Kupferbrennblase destilliert. Für den Anejo Cristalino Tequila wird ein Blend der drei Destillate für mindestens ein Jahr in Ex-Scotch-Whiskyfässer aus amerikanischer Weißeiche von Glenmorangie gegeben. Angereichert wird dieser zwischenzeitliche Anejo mit einem mindestens drei Jahre in Ex-Cognacfässern aus französischer Eiche von Hennessy gereiften Extra Anejo Tequila ausschließlich aus Tiefland-Agaven gewonnener Destillate. Anschließend findet eine Filtration durch Aktivkohle statt, was dem Tequila vordergründig die Farbe entzieht. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent. Ob es zu einer Süßung kommt, ist nicht bekannt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Volcán-de-mi-Tierra-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den strohgelben Volcán de mi Tierra Anejo Cristalino gibt es in einer Weißglasflasche mit rotorange eingefärbtem Boden. Die moderne Flaschenform besteht aus einem breiten, zylindrischen Körper mit sicherem Stand und recht steil angewinkelten Schultern. Auf die Schultern folgt ein mittellanger Hals.
Als Verschluss fungiert ein Kunstkorken, befestigt an einem aus Kupfer bestehenden Griff, auf dem das Markenlogo in Form des Markennamens sowie der Silhouette eines Gebirges und davon ausgehender Strahlen eingraviert ist. Weiter läuft ein teils kupferfarbener teils schwarzer Papierstreifen wie eine Art Siegel vom Hals über den Verschluss.
Die Vorderseite ziert zentral das Markenlogo als Reliefprägung mit erhabener Haptik. Darunter befindet sich ein schmales Etikett, das wie ein Datenblatt wesentliche Infos zum Tequila bereithält.
Hinten ist ein transparentes Etikett ohne erwähnenswerte Merkmale angebracht.
Geruch / Geschmack
Recht langsam gelangt der Geruch des Volcán de mi Tierra Anejo Cristalino zur Entfaltung. Nach und nach machen sich Noten von Vanille, süßlicher Agave und ein Hauch Honig, aber auch weißer Pfeffer, grünes Gras, Kräuter und Mineralien bemerkbar. Mit von der sind außerdem Züge von Trauben und Zitrus sowie wenig Eichenholz.
Mittelkräftig bis kräftig fällt der Geschmack aus. Zu den Aromen süßlicher Agave gesellen sich zunächst grünes Gras, weißer Pfeffer, Kräuter und Mineralien sowie Erde. Darauf folgen etwas Vanille, Karamell, getoastete Eiche, Tabak und etwas Rancio. Zwischenzeitlich nimmt eine recht scharfe Würze den Mundraum ein.
Im recht langen Abgang wird der Tequila merklich trocken. Zur Entfaltung kommen grünes Gras, getoastete Eiche, Pfeffer, Mineralien und Kräuter, Vanille, etwas Karamell, Zitrus und Trester. Spät zeigen sich noch Nuancen von Schokolade.
Empfohlene Trinkweise
Mit dem Volcán de mi Tierra Anejo Cristalino können Longdrinks und Cocktails wie ein „Tequila Tonic“, eine „Margarita“ oder ein „Tequila Negroni“ zubereitet werden.
Auch der Purgenuss bei Zimmertemperatur oder bei leichter Kühlung sollte Beachtung finden, wenn auch hier und da mit merklichen Schwächen im Geschmacksprofil zu rechnen ist.
Fazit