Als Gegenmaßnahme für die von den USA verhängten Strafzölle auf Importe für Stahl und Aluminium plant die EU eigene Strafzölle, die die Vereinigten Staaten von Amerika zum Umdenken zwingen sollen. Von den EU-Strafzöllen betroffen wäre auch Whisk(e)y aus den USA.
50 Prozent auf Whisk(e)y
Sofern die USA nicht einlenken, will die EU die ersten Strafzölle am 1. April verhängen, gefolgt von weiteren am 13. April. Abgezielt wird unter anderem auf Stahlerzeugnisse, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Motorräder sowie Whisk(e)ys. Für Letztgenannte ist ein Strafzoll von 50 Prozent vorgesehen.
Wie schon bei der ersten Präsidentschaft des Donald Trump, als ein bis in die Präsidentschaft des Joe Biden anhaltender Handelskrieg ebenfalls EU-Strafzölle auf Whisk(e)y aus den USA zur Folge hatte, dürften die Auswirkungen nicht umgehend spürbar werden. Nicht nur der hiesige Handel, sondern auch Importeure und Vertriebe dürften Vorrat für Wochen haben und vorerst noch gleichbleibende Preise bieten können. Zudem ist offen, wie viel des Strafzolls an den Kunden weitergegeben werden.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, sagt: „The trade relations between the European Union and the US are the biggest in the world. They have brought prosperity and security to millions of people, and trade has created millions of jobs on both sides of the Atlantic. As of this morning the United States is applying a 25% tariff on imports of steel and aluminium. We deeply regret this measure. Tariffs are taxes. They are bad for business, and even worse for consumers. These tariffs are disrupting supply chains. They bring uncertainty for the economy. Jobs are at stake. Prices will go up. In Europe and in the United States. The European Union must act to protect consumers and business. The countermeasures we take today are strong but proportionate. As the US are applying tariffs worth 28 billion dollars, we are responding with countermeasures worth €26 billion. This matches the economic scope of the US tariffs. Our countermeasures will be introduced in two steps. Starting with 1 April and fully in place as of 13 April. In the meantime, we will always remain open to negotiation. We firmly believe that in a world fraught with geopolitical and economic uncertainties, it is not in our common interest to burden our economies with tariffs. We are ready to engage in meaningful dialogue. I have entrusted Trade Commissioner Maroš Šefčovič to resume his talks to explore better solutions with the US.“
Update (20. März 2025)
EU verschiebt geplante Gegenzölle gegen USA
Die EU hat das Inkrafttreten der geplanten Gegenzölle gegen die USA auf „Mitte April“ verschoben. So soll mehr Zeit für Verhandlungen geschafft werden, außerdem nimmt die Kritik an den Gegenmaßnahmen zu.
Vor allem Frankreich schlägt Alarm. Als erneute Antwort auf die EU-Strafzölle unter anderem auf Whisk(e)y aus den USA drohte der US-Präsident Donald Trump zuletzt mit 200-prozentigen Strafzöllen auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke. Kritiker warnen vor einer Eskalation des Konflikts.
Quelle: EU
Anmerkung: Da ein Handelskrieg eine hohe Dynamik aufweist, können sich kurzfristig Änderungen auftun.
